Das Objekt im Sternbild Walfisch heißt nun Earendel, alt-englisch für Morgenröte. Der Begriff passt, denn dieser Stern hat den Kosmos sehr früh erhellt. Als er leuchtete, war das Universum gerade mal sieben Prozent so alt wie heute.
Stellt man sich das Weltall als 40-Jährigen Menschen vor, dann existierte dieser Stern bereits, als es knapp drei war – Earendel kommt aus dem kosmischen Kindergarten.
Stellt man sich das Weltall als 40-Jährigen Menschen vor, dann existierte dieser Stern bereits, als es knapp drei war – Earendel kommt aus dem kosmischen Kindergarten.
Millionen mal heller als die Sonne
Der Stern ist längst erloschen, doch sein Licht reist noch immer durch die Weiten des Alls. Selbst das Hubble-Teleskop brauchte natürliche Hilfe, um diesen Stern, der Millionen mal heller strahlt als die Sonne, über eine so große Distanz zu erspähen.
Genau zwischen uns und Earendel befindet sich ein extrem massereicher Galaxienhaufen. Dessen Schwerkraft wirkt wie eine Linse und bündelt das Licht des weit dahinter liegenden Sterns. Dank dieses himmlischen „Teleobjektivs“ ist die Strahlung von Earendel einige tausendmal verstärkt – und somit von Hubble zu erfassen.
Stern am Rand von Raum und Zeit
Dieser Stern gehört nicht zur Generation der allerersten Objekte im Universum, ist aber sehr bald nach dieser entstanden. Noch im Herbst dürfte ihn das James-Webb-Weltraumteleskop beobachten. Die Fachleute interessiert vor allem, welche chemischen Stoffe in Earendel vorkommen – dem Stern am Rand von Raum und Zeit.