Die Regierung des Bundeslandes Kärnten teilte mit, dass eine Person in Zollfeld nördlich von Klagenfurt in die Glan gestürzt sei. Sie konnte nur noch tot geborgen werden. Seit Beginn der Unwetter Ende der Woche waren bereits im Nachbarland Slowenien drei Menschen ums Leben gekommen.
Zwar hat der Regen nachgelassen und nach Angaben der Behörden gingen auch die Pegelstände der Flüsse teils zurück. Die Böden seien aber völlig aufgeweicht und es drohten Erdrutsche. In Slowenien ist ein Damm gebrochen; ein Dorf musste evakuiert werden. 500 Menschen in dem Ort Dolnja Bistrica im Osten des Landes mussten eilig in Sicherheit gebracht werden, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Neun weitere Ortschaften sind laut Katastrophenschutz gefährdet. Man versuche nun, per Hubschrauber das Loch am Damm des Flusses Mur mit Betonblöcken abzudichten.
Slowenischer Regierungschef: "Größte Schäden durch Naturkatstrophe seit Jahrzehnten"
Auch in anderen Landesteilen Sloweniens dauerten die Rettungs- und Aufräumarbeiten an. Mehrere Dörfer sind seit Freitag von der Außenwelt abgeschnitten. Die Bewohner werden teils per Hubschrauber mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgt, teils versuchten Soldaten, zu Fuß in die Orte zu gelangen. Sloweniens Regierungschef Golob spricht von den größten Schäden durch eine Naturkatastrophe seit mehr als drei Jahrzehnten in dem EU-Staat.
Aufgeweichte Böden in Österreich drohen abzurutschen
Im österreichischen Kärnten drohen wegen der aufgeweichten Böden mehrere völlig aufgeweichte Hänge abzurutschen. Mindestens 40 Wohnungen wurden vorsichtshalber geräumt. Von dem Starkregen in den vergangenen Tagen war auch das benachbarte Bundesland Steiermark betroffen. Dort sanken inzwischen die Pegel der meisten Flüsse und Bäche, mit Ausnahme der Mur, die durch Graz Richtung Slowenien fließt.
Auch in Kroatien werden weitere Überschwemmungen befürchtet. Viele Flüsse wurden wegen der zu erwartenden Flutwelle aus Slowenien mit Deichen aus Sandsäcken gesichert.
Diese Nachricht wurde am 06.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.