In den Hochwasserregionen Nordenglands deutet sich eine erste Entspannung an - die Betroffenen müssen sich aber auf weitere schwere Regenfälle einstellen. In der schwer betroffenen Region um York hätten die Fluten den Scheitelpunkt erreicht und gingen zurück, erklärten die Behörden.
Für insgesamt 27 Gebiete gilt aber nach Angaben der zuständigen Behörden eine Warnung vor lebensbedrohlichen Entwicklungen. Für 170 weitere Orte wurde ein "normaler" Hochwasser-Alarm ausgerufen. Ganze Städte sind nach dem heftigen Regen der vergangenen Tage weiter überflutet, Flüsse, die extremes Hochwasser führen, stellen eine permanente Gefahrenquelle dar.
Mitten in der Katastrophe
Besonders betroffen ist unter anderem die historische und bei Touristen beliebte Stadt York mit ihrer mittelalterlichen Kathedrale. Hunderte Bewohner hatten am Wochenende ihre Häuser verlassen müssen. Am Montag waren nach Angaben der Behörden rund 500 Häuser überflutet, die Straßen ganzer Stadtviertel standen unter Wasser. Einsatzkräfte sind in Schlauchbooten auf der Suche nach gestrandeten Einwohnern unterwegs.
Zwar stabilisierte sich der Pegelstand der Flüsse in York und Umgebung. "Wir sind aber immer noch mitten in einer Katastrophe", sagte Charlie Croft vom Stadtrat der BBC. Auch in anderen Teilen der Grafschaften Yorkshire und Lancashire wurden hunderte Menschen in Sicherheit gebracht, die Armee half vielerorts bei der Bekämpfung der Wassermassen. Betroffen sind auch Teile von Leeds und der Großraum Manchester.
Cameron will Hochwasserschutz prüfen
Premierminister David Cameron reiste am Montag nach York. Er sprach zunächst mit Militärs in York, anschließend besuchte er ein Kommandozentrum der Polizei. Zugleich ging er auf Kritiker ein, die monieren, die Regierung habe in der Vergangenheit nicht genug für den Kampf gegen Überschwemmungen getan. Die Regierung werde genau prüfen, ob man etwa zur Vorbeugung den Bau von Dämmen verstärken könne, sagte er einem Lokalsender.
Der Regierungschef hatte am Sonntag eine Sitzung des Krisenstabs Cobra geleitet und die Entsendung von 200 zusätzlichen Soldaten angekündigt. Erst Anfang Dezember hatten Überschwemmungen im Nordwesten Englands Schäden in Millionenhöhe verursacht. Bereits für Mittwoch sagen Meteorologen weiter viel Regen voraus.
(pg/fwa)