Studie zur Corona-Pandemie
Übersterblichkeit im Osten Deutschlands höher

Während der Coronapandemie hat es bei der sogenannten Übersterblichkeit einer Studie zufolge große regionale Unterschiede innerhalb Europas gegeben.

    Eine violette medizinische Maske liegt auf einer Straße, während im Hintergrund die Altstadt von Mühldorf am Inn zu sehen ist.
    Die Übersterblichkeit während der Corona-Pandemie fiel in Deutschland regional unterschiedlich aus. (picture alliance / dpa / Matthias Balk)
    Wie aus einer Datenauswertung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Französischen Instituts für demografische Studien hervorgeht, wurde im ersten Pandemiejahr 2020 vor allem in Norditalien, der Südschweiz, in Zentralspanien und Polen eine deutliche Übersterblichkeit festgestellt - die Lebenserwartung sank also. In Teilen Nord- und Westdeutschlands, West- und Südfrankreichs sowie Skandinaviens wurde parallel dagegen eine Untersterblichkeit verzeichnet. Im zweiten Pandemiejahr verlagerte sich die Übersterblichkeit der Studie zufolge nach Osteuropa.
    Innerhalb Deutschlands gab es 2021 ein deutliches Ost-West-Gefälle. So war die Übersterblichkeit in vielen ostdeutschen Bundesländern deutlich höher als in den meisten westdeutschen. Als ein Grund wird genannt, dass nach 1990 überproportional viele junge Menschen mit geringen Sterberisiken diese Regionen verlassen haben. In der zurückbleibenden Bevölkerung stieg somit das Durchschnittsalter deutlich an und das Gesundheitsverhalten wurde durch die ungünstigen Arbeitsbedingungen vor Ort negativ beeinflusst, sagte Co-Autor Michael Mühlichen der Katholischen Nachrichten-Agentur.
    Diese Nachricht wurde am 01.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.