"Right of Abatement" – das Recht auf Minderung. Eine solche Klausel findet sich im Vertrag zwischen dem US-Netzwerk NBC und dem Internationalen Olympischen Komitee IOC. Konkret ist dort zu lesen, "dass NBC und IOC in gutem Glauben eine gerechte Reduzierung der anwendbaren Zahlungen für die Übertragungsrechte aushandeln werden".
Wie viel weniger NBC für die Übertragungsrechte der Sommerspiele in Tokio wird zahlen müssen, soll aber erst nach Abschluss der Spiele verhandelt werden. Das Mediennetzwerk hätte sogar ein Sonderkündigungsrecht gehabt, die Zehn-Tages-Frist nach Bekanntgabe der Verschiebung aber verstreichen lassen.
Geringere Zahlungen haben Auswirkungen auf das US-NOK
Für das IOC ist dieser Vertrag von besonderer Bedeutung, ist er doch der höchst dotierte TV-Vertrag für Olympia. Für die Spiele von 2014 bis 2020 garantiert er 3,7 Milliarden Euro, der Anschlussvertrag bis 2032 ist 6,6 Milliarden Euro wert.
Bekannt wurden diese Details durch einen Vermerk im jüngsten Jahresabschluss des Olympischen und Paralympischen Komitees der Vereinigten Staaten USOPC. Stärker als andere Nationale Olympische Komitees ist das USOPC an den Einnahmen aus den US-Senderechten beteiligt, nämlich mit 12,75 Prozent - geregelt durch eine Sondervereinbarung aus dem Jahr 1996. Mit den Spielen in Tokio endet dieses Abkommen und soll durch ein neues ersetzt werden.
Das ist für das US-NOK von zentraler Bedeutung. Finanziell ohnehin angeschlagen ist man auf die Einnahmen angewiesen, dass sich die Zahlung jetzt verzögert, ist ein herber Schlag. Schon 2019 betrug das Defizit im Jahresabschluss 45 Millionen Euro. Jetzt, während der Pandemie, mussten 30 Mitarbeiter entlassen werden, um weiter zahlungsfähig zu bleiben.