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Sommerzeit
Uhren werden von 2 auf 3 Uhr gestellt

In der kommenden Nacht werden wieder die Uhren umgestellt. Um 2 Uhr werden sie eine Stunde vor auf 3 Uhr gestellt. Damit gilt dann bis Oktober die Sommerzeit. Sie wurde in Deutschland 1980 eingeführt - aus Gründen der Energieeinsparung. Laut Umweltbundesamt gibt es an einigen Stellen Einsparungen, an anderen aber einen Mehrverbrauch.

25.03.2023
    Ein Smartphone zeigt die Uhrzeit 03:03 an, während auf einer analogen Uhr noch 02:03 Uhr ist.
    In der Nacht werden die Uhren um 02:00 Uhr auf 03:00 Uhr vorgestellt und die Sommerzeit beginnt. (picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow)
    Wenn die Menschen wegen der Sommerzeit beispielsweise morgens eine Stunde früher aufstehen, ist es etwas kälter und dunkler, so dass der Verbrauch für Beleuchtung und Heizung höher ist. Abends ist es hingegen länger hell, weshalb das Licht später eingeschaltet wird.

    EU-Pläne auf Eis

    In der EU wird seit langem über ein Ende der Umstellung diskutiert. Die Pläne wurden jedoch auf Eis gelegt, weil es unter den Mitgliedsstaaten Uneinigkeit darüber gibt, welche Zeit sich überhaupt durchsetzen soll - die sogenannte Normalzeit oder die Sommerzeit. Ein Flickenteppich mit mehreren Zeitzonen soll vermieden werden. Manche EU-Staaten sind auch grundsätzlich gegen das Ende der Zeitumstellung. Das EU-Parlament kann der Europaparlaments-Abgeordneten Cavazzini von den Grünen zufolge nur warten, bis die Mitgliedstaaten ein Konzept entwickeln. In Brüssel seien alle Termine zu dem Thema bis 2026 abgesagt worden.
    Hierzulande gibt es einer Umfrage zufolge besonders viele Kritiker der Zeitumstellung. 75 Prozent der Befragten aus Deutschland sprachen sich dem Meinungsforschungsinstitut YouGov zufolge für ein Ende der Zeitumstellung aus.
    Auch die Befragten in Schweden, Dänemark und Frankreich lehnten die bestehende Regelung mehrheitlich ab. Spanier und Briten sprachen sich hingegen in der Mehrheit für ein Beibehalten der Zeitumstellung aus, am häufigsten Italiener (56 Prozent).

    Gesundheitliche Auswirkungen

    Über die persönliche Erfahrung hinaus legen auch wissenschaftliche Studien nahe, dass die Zeitumstellung sich negativ auf den Organismus auswirkt. In einer aktuellen DAK-Erhebung berichtet 85 Prozent der Befragten, sich nach der Umstellung müde und schlapp zu fühlen. 16 Prozent berichten von depressiven Verstimmungen. Bei einem Vierteil der Befragten hielten die Beschwerden einen Monat lang an, immer noch 13 Prozent hatten Probleme darüber hinaus.
    Schlafforscher raten, mit der Umgewöhnung schon vor der eigentlichen Umstellung der Uhren anzufangen. Der Professor für Bioligusche Psycholige an der Universitöt Regensburg, Jürgen Zulley, etwa rät in der "Augsburger Allgemeinen": "Am besten steht man schon am Samstag eine halbe Stunde früher auf, verlegt auch die Mahlzeiten um eine halbe Stunde vor und geht abends eine halbe Stunde eher ins Bett".

    Technisch kein Problem

    Rein technisch ist die Zeitumstellung unproblematisch. Taktgeber für die Zeit sind in Deutschland die Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Über Sender werden die Signale übertragen, durch die sich die Funkuhren automatisch an die Zeitumstellung anpassen.
    Die Sendeanlage namens DCF77 steht im hessischen Mainflingen. Von dort aus werden die Zeitangaben der Rundfunk- und Fernsehstationen gesteuert, die Uhren der Deutschen Bahn, Schaltuhren in der Energieversorgung sowie der Verkehrsregelung und -überwachung. Und auch private Funkuhren werden so auf dem Laufenden gehalten.
    Diese Nachricht wurde am 25.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.