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Ukraine-Konflikt
Kiew hofft auf Waffenlieferungen

Im Kampf gegen die prorussischen Separatisten soll die Ukraine von einzelnen NATO-Staaten mit Waffen beliefert werden - so sagt es der ukrainische Präsidentenberater Juri Luzenko. Die USA, Frankreich, Italien, Polen und Norwegen hätten eine solche Unterstützung versprochen.

    Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko steht im Feldanzug gekleidet in einem Militärlager. Neben ihm ein Soldat, der mit ausgestrecktem Arm auf etwas außerhalb des Bildes deutet.
    Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko (Mitte) beim Besuch eines Basislagers der Armee in der Region Charkiw. (picture alliance / dpa / Sergei Kozlov)
    Aus Norwegen kam jedoch prompter Widerspruch: "Norwegen hat keine Pläne für Waffenlieferungen welcher Art auch immer an die Ukraine", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Lars Gjemble, der Deutschen Presseagentur. Aus den übrigen Ländern war zunächst kein offizieller Widerspruch zu hören. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte jedoch hochrangige Regierungsmitarbeiter aus den USA, Italien, Norwegen und Polen mit der Aussage, es gebe keine derartige Vereinbarung.
    Zuvor hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko gesagt, NATO-Staaten hätten der Ukraine die Lieferung von Präzisionswaffen in Aussicht gestellt - ohne jedoch konkrete Länder zu nennen. Russland reagierte besorgt: Der Außenpolitiker Alexej Puschkow forderte die NATO auf, klarzustellen, wozu die Waffen geliefert und gegen wen sie eingesetzt werden sollten.
    Brüchige Waffenruhe
    Die am Freitag vereinbarte Waffenruhe für den Osten der Ukraine erwies sich derweil als brüchig: In Mariupol wurde eine 33-jährige Frau bei Granateneinschlägen getötet und drei weitere Einwohner schwer verletzt. Es waren die ersten bestätigten Opfer seit Beginn der Waffenruhe. Beide Seiten warfen einander Verstöße gegen die Vereinbarung vor. Der nationale Sicherheitsrat in Kiew erklärte, an der geltenden Feuerpause festhalten zu wollen. "Wir reden derzeit nicht über eine Unterbrechung der Waffenruhe", sagte Vizechef Wladimir Polewoj. Auch Außenminister Pawel Klimkin sprach in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung nur von einer "Verletzung der Waffenruhe", nicht von einem Bruch.
    (swe)