Für den Vorschlag von Präsident Petro Poroschenko stimmten in Kiew 270 von 422 Abgeordneten. Zuletzt war die Stärke der Streitkräfte auf 184.000 Soldaten beschränkt. Wegen des Krieges gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine hatte die prowestliche Führung im Januar mit einer Teilmobilmachung begonnen. Im Laufe des Jahres sollen dabei in drei Etappen mehr als 100.000 Reservisten bewaffnet werden. Parallel dazu werden im April turnusgemäß 40.000 Wehrpflichtige einberufen.
Zudem hat das Militär nach eigenen Angaben weitere schwere Geschütze von der Front im Konfliktgebiet Donbass zurückgezogen. Haubitzen vom Typ Akazie mit einem Kaliber von 152 Millimetern seien entfernt worden, sagte Armeesprecher Anatoli Stelmach in Kiew. Eine unabhängige Bestätigung dafür lag zunächst nicht vor.
Weitere Kriegstechnik werde in Kürze abgezogen, kündigte die Militärführung an. Die Verlegung des Kriegsgeräts hatten Vertreter der Regierung in Kiew und der prorussischen Separatisten am 12. Februar in der weißrussischen Hauptstadt Minsk als Teil eines Friedensplans vereinbart.
Russland und NATO beginnen Manöver
Stelmach warf den Aufständischen erneut Dutzende Verstöße gegen die Waffenruhe vor, die formell seit dem 15. Februar in den Gebieten Donezk und Luhansk gilt. Der Generalstab in Kiew berichtete von mindestens einem getöteten Soldaten innerhalb von 24 Stunden. Der Stadtrat der Separatistenhochburg Donezk teilte mit, in der Nacht habe es keinen Beschuss der Großstadt gegeben.
Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt begann das russische Militär mit groß angelegten Manövern. Die Gefechtsübungen finden im Süden des Landes und im Nordkaukasus statt, außerdem auf der Halbinsel Krim, die vergangenes Jahr von Russland annektiert wurde. Die NATO startete im Schwarzen Meer ebenfalls ein Manöver. Beteiligt sind bulgarische, rumänische und türkische Schiffe.
(pg/tzi)