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Ukraine-Konflikt
Poroschenko beklagt massive Waffenverluste

Die ukrainische Armee hat im Kampf gegen die Separatisten im Osten des Landes schwere Verluste an Material hinnehmen müssen. Mehr als die Hälfte des militärischen Geräts ist nach Angaben aus Kiew zerstört worden. Präsident Petro Poroschenko bittet den Westen um Unterstützung.

    Ein zerstörter Panzer der ukrainischen Armee steht am 19. September 2014 in der Region Lugansk.
    Die ukrainische Armee muss große Verluste an Panzern und schwerem Gerät hinnehmen. (pa/dpa)
    Poroschenko äußerte sich im ukrainischen Fernsehen zu den Verlusten an Panzern und schwerem Gerät. "Es wurde zwischen 60 und 65 Prozent der Militärtechnik zerstört", sagte er. Das Land müsse "bereit sein, sich zu verteidigen, wenn der Friedensplan nicht funktioniert". Die Armee müsse gestärkt werden, forderte Poroschenko und verwies auf die bei seinen Besuchen in den USA und Kanada erhaltenen Zusagen über die Lieferung von militärischer Ausrüstung.
    Zugleich betonte der ukrainische Präsident, dass der Konflikt mit den prorussischen Rebellen im Osten des Landes nicht militärisch gelöst werden könne. Je mehr ukrainische Streitkräfte dort stationiert würden, desto mehr russische Truppen werde es dort geben. Er selbst wolle alles unternehmen, um den Friedensplan umzusetzen.
    Einigung auf Pufferzone
    Mit dem vereinbarten partiellen Rückzug der Kampftruppen beider Konfliktparteien habe die Ukraine nunmehr die Gelegenheit, die Einheiten aufzufrischen, sagte Poroschenko. Die Regierungstruppen zogen nach der Einigung auf eine demilitarisierte Zone erste Einheiten aus dem Gebiet Donezk ab.
    Die Konfliktparteien hatten unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine Pufferzone von 30 Kilometern vereinbart. Dort sind keine Waffen oder Kampfverbände erlaubt.
    Die seit zwei Wochen offiziell geltende Waffenruhe in Donezk und Lugansk hält im Großen und Ganzen. Allerdings kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, für die sich die Konfliktseiten gegenseitig die Schuld geben. Die Aufständischen in Donezk teilten mit, dass immer wieder Schüsse und Explosionen zu hören seien. Demnach hielten die ukrainischen Regierungstruppen weiter viele Stellungen mit Hilfe schwerer Artillerie unter Kontrolle.
    (fwa/mg)