Die überraschende Einigung auf ein Krisentreffen der Präsidenten Russlands und der Ukraine hat nicht zu der erhofften Entspannung geführt. Ukrainische Behörden berichteten von heftigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten im Kriegsgebiet bei Donezk, bei denen es mindestens 34 tote Zivilisten und rund 30 Verletzte innerhalb eines Tages gab. Mindestens neun regierungstreue Kämpfer starben zudem bei Gefechten in Ilowaisk zwischen Donezk und der russischen Grenze. Im Zentrum der Stadt Donezk schlugen Mörsergranaten ein, wie Korrespondenten berichteten.
Militär meldet Erfolge in Lugansk
In der Nähe der umkämpften Stadt Lugansk, der zweiten Hochburg der Separatisten neben Donezk, wurde nach Armeeangaben erneut ein Militärflugzeug abgeschossen. Das Schicksal des Piloten ist noch unklar. Aus Lugansk meldeten lokale Behörden zudem Artilleriefeuer, Raketeneinschläge und Schussfolgen aus Schnellfeuerwaffen. Dort halten die Rebellen seit April strategische Gebäude besetzt. Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die Stadt größtenteils zurückerobert. Die Truppen kontrollierten nun "bedeutende Teile", sagte Andrej Lyssenko, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats.
Im Osten der Ukraine sind unterdessen Mitarbeiter des Roten Kreuzes eingetroffen, um den weiteren Weg des russischen Hilfskonvois auszuloten. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz teilte in Genf mit, das Team habe Sicherheitsgarantien von den Rebellen in dem Gebiet erhalten. Es solle Straßenverhältnisse und die generelle Situation überprüfen. Ein genauer Zeitplan für den Hilfstransport wurde nicht genannt. Der umstrittene Konvoi mit rund 280 Lastwagen hängt seit fast einer Woche an der russisch-ukrainischen Grenze fest.
(pg/ach)
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