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Ukraine-Krise
USA wollen direkte Gespräche mit Moskau

US-Außenminister John Kerry will in den nächsten zehn Tagen in direkten Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow nach Wegen zur Beilegung der Ukraine-Krise suchen. Das teilte das US-Außenministerium mit. An dem Treffen sollen auch Vertreter der Europäischen Union und der Ukraine teilnehmen.

    Vor einem Verwaltungsgebäude sind teils vermummte Demonstranten zu sehen, die die russische Flagge schwenken und skandieren.
    Pro-russische Demonstranten vor einem Verwaltungsgebäude in Kiew (picture alliance / dpa / Roman Pilipey)
    In einem Telefonat forderte Kerry Lawrow zudem auf, sich von den "Separatisten, Saboteuren und Provokateuren" zu distanzieren, die mehrere öffentliche Gebäude im Osten der Ukraine besetzt, eine "souveräne Republik" ausgerufen und ein Referendum nach dem Vorbild auf der Krim angekündigt. hatten. Diese Aktionen seien wohl keine "spontane Reihe von Ereignissen", sondern eine "orchestrierte Kampagne mit russischer Unterstützung".
    Zuvor hatte bereits Jay Carney, der Sprecher von Präsident Barack Obama, von "starken Hinweisen" gesprochen, dass zumindest einige der pro-russischen Aktivisten gar nicht in der Ostukraine wohnten und bezahlt worden seien. Carney wiederholte Obamas Worte, der bei neuen Interventionen Russlands in der Ukraine mit "weiteren Konsequenzen" gedroht hatte. Eine offene oder heimliche Intervention in der Ost-Ukraine bedeute eine "ernsthafte Eskalation". Auch Kerry habe seinem Amtskollegen Lawrow deutlich gemacht, jeder Versuch, die Ukraine weiter zu destabilisieren, brächte "weitere Kosten" für Russland mit sich, teilte das US-Außenministerium mit.
    Warnung vor Gewalt
    Lawrow wiederum warnte seinen ukrainischen Kollegen Andrej Deschtschyza in einem Telefonat nach russischen Angaben vor Gewalt gegen die Demonstranten. Es sei deren legitimes Anliegen, "ihre Sprache, ihre Kultur und ihre sozioökonomischen Rechte zu schützen". Zudem wies das Außenministerium jede Verantwortung für die Erstürmung öffentlicher Gebäude durch moskautreue Aktivisten zurück. "Genug der Anschuldigungen gegen Russland, das für alle aktuellen Probleme der Ukraine verantwortlich gemacht wird", hieß es in einer Mitteilung, in der Moskau außerdem Forderungen nach einer Föderalisierung des Nachbarlandes erneuerte. Die prowestliche Führung in Kiew müsse unverzüglich ihre "unverantwortliche Einstellung zum Schicksal des Landes" ändern, hieß es.
    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) appellierte an Moskau: Es sei wichtig, "dass Russland sich zurückhält bei der öffentlichen Kommentierung oder gar Unterstützung dieser Ereignisse". Auch die EU äußerte sich besorgt.
    (swe)