Nach acht Tagen Geiselhaft in der Ostukraine landeten die freigelassenen Militärbeobachter am Samstagabend mit einer deutschen Regierungsmaschine auf dem Berliner Flughafen Tegel, wo sie von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und ihren Amtskollegen aus Tschechien und Dänemark empfangen wurde. Von der Leyen sagte bei der Begrüßung der Männer, sie empfinde tiefe Dankbarkeit für die internationale Kooperation. Die Zusammenarbeit innerhalb der OSZE habe gut funktioniert.
Von Donezk über Kiew nach Berlin
Zu der entführten Gruppe zählten anfangs 13 Personen: acht Militärbeobachter und fünf ukrainische Soldaten. Einer der Beobachter - ein Schwede - war aus gesundheitlichen Gründen bereits freigekommen. Am Samstag wurden die vier Deutschen, ein Däne, ein Pole, ein Tscheche und die ukrainischen Soldaten aus der Geiselhaft entlassen. Am Samstagnachmittag bestiegen sie in Donezk ein Flugzeug Richtung Westen - mit einem Zwischenstopp in Kiew und einem Fototermin mit dem ukrainischen Übergangsregierungschef Jazenjuk. Der deutsche Oberst Axel Schneider sagte auf dem Weg von Slawjansk nach Donezk. "Wir sind glücklich und tief erleichtert" und fügte hinzu, dass die vergangenen beiden Nächte "wirklich hart" gewesen seien. Am Ende sei aber dank der Zusammenarbeit aller Akteure alles gut gegangen.
Sicherheitskräfte gehen weiter gegen pro-russische Separatisten vor
Unterdessen bleibt die Lage in der Ukraine angespannt. Mit Kampfhubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen setzte die ukrainischen Sicherheitskräfte gegen pro-russischen Separatisten fort. Innenminister Arsen Awakow erklärte in Kiew, man werde weiter gegen Extremisten und Terroristen vorgehen, die Gesetze ignorierten und das Leben der Bürger gefährdeten. Nach Angaben der Regierung gab es im Osten der Ukraine gelegenen Lugansk bei Schusswechseln mindestens einen Toten und mehrere Verletzte. In Mariupol begann die Armee mit dem Sturm auf ein besetztes Verwaltungsgebäude. Schüsse wurden auch aus Kramatorsk und aus Slawjansk gemeldet, wo es schon in den letzten Tagen hefitige Kämpfe gab. Innenminister Awakow erklärte in Kiew, man werde weiter gegen Extremisten und Terroristen vorgehen, die Gesetze ignorierten und das Leben der Bürger gefährdeten.
(sim/fi)