Öl, Gas, Seltene Erden
Ukraine und USA einigen sich auf Rohstoffabkommen

Die USA und die Ukraine haben ein Rohstoff-Abkommen ausgehandelt. Kernpunkt ist der Zugang der Vereinigten Staaten zu Ressourcen der Ukraine - darunter neben Öl und Gas vor allem die für zahlreiche Schlüsseltechnologien wichtigen Seltenen Erden. Zur Unterzeichnung könnte es bereits an diesem Freitag kommen.

    Wolodymyr Selenskyj (li.) und Donald Trump bei einem Treffen im November 2024.
    Wolodymyr Selenskyj (li. und Donald Trump bei einem Treffen im Herbst 2024 (Archivbild). (dpa / picture alliance / ABACA)
    Sicherheitsgarantien für das Land sind nicht enthalten. Der US-Politikwissenschaftler Andrew Denison wertet das Abkommen dennoch als ein gutes Zeichen für die Zukunft der Ukraine. So sei eine Wirtschaftspartnerschaft mit den USA zugleich von großer sicherheitspolitischer Bedeutung, sagte Denison im Deutschlandfunk. Investoren Mut zu machen, könne auch eine Art von Garantie sein.
    US-Präsident Trump hatte wiederholt auf das Abkommen gedrängt, das er als Gegenleistung für die Militärhilfen der USA im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verstanden wissen will. Trump sagte in Washington, der ukrainische Präsident Selenskyj könne den Vertrag am Freitag im Weißen Haus unterzeichnen. Ukrainische Regierungskreise bestätigten den Abschluss gegenüber mehreren Medien.

    USA und Ukraine betreiben Fonds gemeinsam

    Laut "Financial Times" sieht das Abkommen vor, dass die Einnahmen aus dem Abbau der ukrainischen Rohstoffe in einen bilateralen Investitionsfonds fließen.
    Der Fonds soll von den USA und der Ukraine gemeinsam verwaltet werden. Auch die "Ukrajinska Prawda" berichtete, dass in den Fonds nicht so viel Geld aus der Ukraine fließen soll, bis die Summe von 500 Milliarden US-Dollar erreicht ist - diese Summe hatte US-Präsident Trump zunächst in den Raum gestellt. Beiden Medien zufolge lenkte Washington hier ein und nahm Abstand von den härtesten Forderungen, die Selenskyjs Unmut erregt hatten.
    Die Weltbank mit Sitz in Washington beziffert die Kosten für den Wiederaufbau in der Ukraine auf mindestens 524 Milliarden US-Dollar (rund 506 Milliarden Euro) über die kommenden zehn Jahre. Den Medienberichten nach soll der Fonds Projekte in der Ukraine finanzieren. Er sei losgelöst von den Einnahmen aus Rohstoffverkäufen, die schon jetzt in den Staatshaushalt fließen. Die Vereinbarung soll auch nicht im Widerspruch stehen zu anderen internationalen Abkommen der Ukraine – etwa mit der Europäischen Union.
    Die Ausbeutung der Rohstoffe in der Ukraine gilt als strategisch bedeutsam und wirtschaftlich lukrativ. Das Land kann die Vorkommen an Seltenen Erden und anderen Rohstoffen sehr gut gebrauchen für den Wiederaufbau. Ein großer Teil der Ressourcen liegt aber in den von Russland besetzten Gebieten des Landes.
    Diese Nachricht wurde am 26.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.