Ukraine-Krieg
Ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Kontrolle in Gebiet Charkiw zurückerlangt - Weiter Diskussion um Unterstützung gegen russischen Angriffskrieg

Die ukrainische Armee hat nach der jüngsten russischen Bodenoffensive offenbar wieder die Kontrolle über die Grenzregion östlich der Stadt Charkiw.

26.05.2024
    Selenskyj steht in einem Gebäude. Um ihn herum stehen mehreren Menschen. Er schaut ernst in Richtung der Kamera.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj bei seinem Besuch in Charkiw. (AFP / HANDOUT)
    Das sagte der ukrainische Präsident Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft, nachdem er die Stadt besucht hatte. Selenskyjs Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Charkiw grenzt an Russland und ist eine der am schwersten getroffenen Regionen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Vor zwei Wochen starteten die russischen Streitkräfte eine Bodenoffensive. Sie besetzten mehrere ukrainische Dörfer.

    NATO-Generalsekretär Stoltenberg sieht wachsende Unterstützung Russlands durch China

    NATO-Generalsekretär Stoltenberg warf China erneut die Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine vor. Es gebe eine eindeutige Zunahme der Verkäufe von Maschinenteilen, Elektronik und anderer Technologien, die Moskau für die Produktion von Militärgerät und Munition nutze, sagte Stoltenberg der "Welt am Sonntag". Chinas Unterstützung sei lebenswichtig für Russlands Krieg in der Ukraine. Stoltenberg warf Peking vor, so die Zusammenarbeit mit dem Westen zu gefährden. China wird seit längerer Zeit bezichtigt, mit Güterlieferungen die russische Rüstungsindustrie zu unterstützen. Die USA setzten deshalb bereits chinesische Firmen auf Sanktionslisten. Russlands Präsident Putin und Chinas Staatschef Xi hatten zuletzt bei Gesprächen in Peking die engen Beziehungen beider Länder bekräftigt.

    Hofreiter will Ukraine erlauben, mit westlichen Waffen russisches Territorium anzugreifen

    Der Grünen-Politiker Hofreiter sprach sich dafür aus, der Ukraine zu erlauben, mit westlichen Waffen russisches Territorium anzugreifen. Der Westen solle die Ukraine nicht länger daran hindern, mit gelieferten Waffen russische Kampfjets auch im russischen Luftraum abzuwehren, sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Völkerrecht erlaube es einem angegriffenen Staat, militärische Ziele im Land des Aggressors zu attackieren, betonte Hofreiter. In Deutschland gibt es Vorbehalte gegen die Lieferung von Waffensystemen, die ukrainische Angriffe auf russisches Territorium ermöglichen würden. Bundeskanzler Scholz etwa befürchtet, dass der Westen dadurch in den Krieg mit Russland hineingezogen werden könnte.

    Luftabwehrsystem aus Deutschland für die Ukraine

    Unterdessen hat Deutschland der Ukraine ein weiteres Luftabwehrsystem geliefert. Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Pistorius handelt es sich erneut um eine Abschusseinheit vom Typ IRIS-T. Zusammen mit dem vor Kurzem gelieferten Patriot-System stärke Deutschland damit die ukrainische Luftverteidigung in ihrem Abwehrkampf gegen die Angriffe der russischen Armee. Die USA kündigten die Lieferung von Raketenwerfern und Artilleriemunition im Wert von 275 Millionen Dollar an.
    Diese Nachricht wurde am 25.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.