Russischer Angriffskrieg
Ukrainische Museen bringen Kulturgüter unter hoher Geheimhaltung in Sicherheit

Wegen des russischen Angriffskriegs wollen zahlreiche Museen in der Ukraine ihre Kulturgüter in Sicherheit bringen - wie und wann, das bleibe geheim, sagte der Greifswalder Kunsthistoriker Kilian Heck im Deutschlandfunk. Derzeit liefen die Vorbereitungen.

    Außenansicht des Archäologischen Museums in Odessa. Vor dem Säuleneingang ist ein Garten angelegt.
    In der Ukraine fürchten aufgrund der russischen Angriffe viele Museen um ihre Kunstschätze. Im Bild: das Archäologische Museum in Odessa. (picture alliance / Sipa USA / SOPA Images)
    Laut Heck beteiligen sich an der Aktion vor allem Museen, die sich in Grenznähe oder nahe der Front befinden. Als Beispiele nannte er Einrichtungen in Sumy, Saporischja, Cherson und Odessa. In den Mussen seien derzeit Mitarbeiter dabei, die Gegenstände zu verpacken. Dem Kunsthistoriker zufolge ist das Engagement groß. "Die Kunstbestände der Ukraine sind absolut identitätstiftend für die gesamte Bevölkerung. Man legt größten Wert darauf, dass sie in Sicherheit gebracht werden."
    Heck zufolge gibt es im Westen der Ukraine Depots, um Kulturgüter aus den östlichen Landesteilen aufzubewahren. Einzelheiten geben die Museen aus Sicherheitsgründen nicht bekannt. In einer Kriegssituation sei es ohnehin extrem schwierig, eine Verlagerung durchzuführen, betonte Heck.
    Ins Ausland dürfen ukrainische Kunstgegenstände nach Angaben des Historikers nur, wenn sie für eine Ausstellung verliehen werden. Ab Anfang April präsentiert etwa das Museum Schnütgen in Köln Glasmalereien aus dem Khanenko Museum in Kiew.
    Diese Nachricht wurde am 22.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.