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Russischer Vorsitz
Ukrainischer Präsident Selenskyj fordert Reform des UNO-Sicherheitsrats

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat angesichts des derzeitigen russischen Vorsitzes im UNO-Sicherheitsrat eine grundlegende Reform des Gremiums gefordert. Dies sei überfällig, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Übernahme des Vorsitzes durch Russland mache den vollständigen Bankrott des Sicherheitrats deutlich.

    Ein Treffen des UNO-Sicherheitsrates: Blick in den Sitzungssaal.
    Russland hat turnusmäßig den Vorsitz des UNO-Sicherheitsrates übernommen. (AFP / Ed Jones )
    Dies sei blanker Zynismus gegenüber den Opfern des russischen Angriffskriegs, meinte Selenskyj. Zuvor hatte bereits der ukrainische Außenminister Kuleba die Mitglieder des Gremiums aufgefordert, jeden - so wörtlich - russischen Versuch zu vereiteln, seinen Vorsitz zu missbrauchen.

    US-Regierung: Keine Möglichkeit, den russischen Vorsitz zu verhindern

    Die 15 Mitgliedstaaten des UNO-Sicherheitsrats wechseln sich monatlich in alphabetischer Reihenfolge mit dem Vorsitz ab. Nach Angaben der US-Regierung gab es keine Möglichkeit, die Übernahme durch Russland zu verhindern. Laut der Charta der Vereinten Nationen soll sich der Rat für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit einsetzen.

    Selenskyj und Macron sprechen über Friedensplan

    Selenskyj sagte außerdem, er habe in einem einstündigen Telefonat mit dem französischen Präsidenten Macron über die Umsetzung des "Friedensplans" gesprochen. Der ukrainische Präsident hatte im November einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt, der unter anderem die territoriale Integrität der Ukraine, das Schicksal von Gefangenen und die Ernährungssicherheit in der Ukraine umfasst. Die französische Präsidentschaft teilte mit, es sei zudem um die Lage des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gegangen.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 02.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.