Krieg
Ukrainischer Stromnetzbetreiber kündigt nach massiven russischen Angriffen Einschränkungen an

Nach den massiven russischen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine müssen die Menschen dort landesweit Stromausfälle hinnehmen. Alle Regionen seien am Montag von zeitweiligen Abschaltungen betroffen, teilte das Energieministerium mit.

    Auf diesem vom ukrainischen Rettungsdienst zur Verfügung gestellten Foto löscht ein Feuerwehrmann den Brand nach einem russischen Raketenangriff in der Region Odessa.
    Ukrainischer Feuerwehrmann löscht Brand nach russischem Raketenangriff in der Region Odessa. (dpa / Ukrainian Emergency Service via AP)
    Nach Angaben des Netzbetreibers Ukrenergo sollen Arbeiter die Schäden schnellstmöglich reparieren. Zwischen 06 und 22 Uhr Ortszeit werde zweimal für einen längeren Zeitraum der Strom abgeschaltet, teilte das Unternehmen per Telegram mit. 
    Zuvor hatte die Ukraine vom heftigsten Beschuss seit Monaten gesprochen. Laut örtlichen Behörden wurden mindestens vier Menschen getötet und die Stromversorgung teilweise lahmgelegt. Das Verteidigungsministerium in Moskau behauptete, man habe Energieanlagen angegriffen, die die Militärindustrie in der Ukraine versorgten.
    Die Internationale Atomenergiebehörde warnte vor den Gefahren, die von ukrainischen Atomreaktoren ausgehen könnten, sofern es dort zu Stromausfällen komme.
    Die NATO hat die Angriffe Russlands auf viele Regionen der Ukraine verurteilt. Zivilisten seien getötet und terrorisiert worden, beklagte eine Sprecherin. Die Angriffe hätten auf kritische Energieinfrastruktur abgezielt.

    Massive russische Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur

    Russland hatte die Energieinfrastruktur der Ukraine massiv angegriffen. Der ukrainische Präsident Selenskyj teilte mit, Russland habe rund 90 Drohnen und 120 Raketen abgefeuert. Getroffen worden seien unter anderem Ziele in Saporischschja, Odessa und Mykolajiw. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren mehrere von der Flugabwehr ausgelöste Explosionen zu hören. In Teilen der Stadt wurde die Stromversorgung unterbrochen.

    Polen versetzte Luftstreitkräfte in Alarmbereitschaft

    Polen versetzte wegen der Luftangriffe auf Ziele im Westen der Ukraine seine Luftstreitkräfte in Alarmbereitschaft. Mehrere Kampfjets stiegen auf, um die Sicherheit in den Grenzgebieten zu gewährleisten, wie die polnische Armee mitteilte. Russische Raketen hatten seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine wiederholt den polnischen Luftraum verletzt. Die Ukraine wehrt seit mittlerweile fast eintausend Tagen eine russische Invasion ab.
    Diese Nachricht wurde am 17.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.