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Ullrich-Absage bei "Rund um Köln"
"Der Druck war enorm"

Für den technischen Direktor des Radrennens "Rund um Köln", Alexander Donike, ist der Rückzug Jan Ullrichs von der Position des sportlichen Leiters nachvollziehbar. Für diese Position sei es deutlich zu früh gewesen, so Donike im Deutschlandfunk.

Alexander Donike im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Jan Ullrich (re) mit "Rund um Köln"-Organisator Artur Tabat im Juni 2016
    Jan Ullrich (re) mit "Rund um Köln"-Organisator Artur Tabat im Juni 2016 (imago sportfotodienst)
    Ullrich war am Dienstag von Renn-Organisator Artur Tabat zum Sportlichen Leiter des traditionellen Eintagesklassikers berufen worden und am Freitag nach öffentlicher Kritik wieder zurückgetreten. "Der Druck war enorm, aus meiner Sicht aus auch berechtigterweise", erklärte Donike. Auf Facebook hatte Ullrich seinen Schritt erklärt und davon gesprochen, dass er Tabat mit der Übernahme der sportlichen Leitung einen Gefallen tun wollte. "Ullrichs Erklärungen sind nachvollziehbar, greifen aus meiner Sicht aber zu kurz", sagt Donike.
    Prozess der Aufarbeitung noch nicht abgeschlossen
    Der Prozess der Aufarbeitung und der Reue sei noch nicht abgeschlossen, habe sogar noch nicht wirklich begonnen. "Daran muss er arbeiten, wenn er wieder die Reputation haben möchte. Der Makel wird wohl irgendwo bleiben." Trotzdem müsse Ullrich sich aber erst einmal zu seinen Fehlern bekennen.
    Eine Medienkampagne, wie Ullrich selbst sie in seiner Stellungnahme nahelegt, sieht Donike nicht. Trotzdem sieht er den Radsport nicht immer fair behandelt. Beispielsweise Tennis-Star Maria Sharapova käme "deutlich besser weg. Wir haben uns das Image im Radsport aber selber eingebrockt."
    Ohnehin hätte Ullrich nach Einschätzung Donikes als sportlicher Leiter nur repräsentative Aufgaben gehabt. "Die Position ist nicht klar umrissen. Bei Ein-Tages-Rennen gibt es keine wirklichen Aufgaben für einen Sportlichen Leiter."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.