Das Auffallendste an Koboldmakis sind ohne Zweifel ihre riesigen, runden Augen.
"Die großen Augen nehmen soviel Licht auf, wie nur geht. So können die Tiere auch nachts ganz gut sehen."
Das sagt die amerikanische Biologin Marissa Ramsier. Koboldmakis sind kleine Primaten, also Menschenaffen, gerade einmal so groß wie eine Maus. Nachts durchstreifen sie den Regenwald auf der Suche nach nahrhaften Insekten.
"In einer Nacht, wenn der Mond tief steht oder es wolkig ist, könnte es gut sein, dass selbst diese Riesenaugen nicht genügen, um Futter zu finden. Deshalb haben wir uns gedacht, vielleicht sind es ja neben Augen auch ihre Ohren, die den Tieren bei der Nahrungssuche helfen."
Koboldmakis haben ungewöhnlich große, sehr bewegliche Ohren. Auf den ersten Blick erinnern sie ein wenig an Fledermausohren.
"Es sind sehr kompliziert aufgebaute Ohren mit vielen kleinen Falten auf der Innenseite. Sie lassen sich in verschiedene Richtungen bewegen, so können die Makis Geräuschquellen genau lokalisieren."
Klar also, dass die Tiere ihren Hörsinn intensiv nutzen. Marissa Ramsier fing nun die Koboldmakis einzeln im Urwald der philippinischen Insel Bohol ein, betäubte sie und schloss sie über winzige Sensoren an ein Messgerät für Hirnströme an. Dann legte sie die Tiere in eine schalldichte Kiste und spielte ihnen darin eine ganz Reihe von Tönen vor.
"Ich habe eine breite Spanne von Frequenzen ausgetestet, weit über den Bereich hinaus, den wir Menschen wahrnehmen können. So haben wir etwas herausgefunden, womit wir wirklich nicht gerechnet haben: Koboldmakis hören Töne im Ultraschallbereich."
Gleichzeitig mit Marissa Ramsier war eine weitere amerikanische Biologin im Urwald unterwegs. Sie nahm mit einem Mikrofon, das auch Ultraschall aufzeichnet, die Rufe der Makis auf. Was die Forscherin zu hören bekam, widersprach völlig dem Image der Koboldmakis, die bis dahin als ziemlich einsilbige Tiere gegolten hatten.
"Wir glauben, dass es sich dabei wahrscheinlich um Alarmrufe handelt, mit denen die Tiere, wenn Gefahr droht, Kontakt zu ihrer Gruppe aufnehmen wollen."
Und das fast ohne lästige Mithörer, sagt Marissa Ramsier.
"Das ergibt Sinn, wenn man daran denkt, wie klein Koboldmakis sind. Sie können sich gut verstecken. Durch Ultraschallrufe können sie aus ihrem Versteck heraus Kontakt zu ihren Artgenossen aufnehmen, ohne dass das sonst jemand mitbekommt. Im philippinischen Regenwald gibt es eine Menge Raubtiere, die Makis jagen: Schlangen, einige Echsen und Vögel und Schleichkatzen. Nur die Schleichkatzen können Ultraschall hören, alle anderen sind dafür taub."
Doch Alarmrufe sind nur eine mögliche Interpretation. Schließlich hielt man Koboldmakis bis vor Kurzem für ausgesprochen stille Wesen. Vielleicht, meint deshalb die Forscherin, sind ihr Kommunikationsverhalten und ihr Sozialleben noch für manche Überraschung gut. Der Forscher Fred Spoor vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig stimmt dem zu und ergänzt,:
"Das ist ein sehr, sehr schönes Beispiel dafür, wie anpassungsfähig Sinnesorgane auf die Anforderungen der Umwelt reagieren. Tierarten stellen sich auf das ein, was sie um sich herum vorfinden, sie passen sich an. Die Ergebnisse der Evolution sind dabei manchmal wirklich erstaunlich. Unter Primaten jedenfalls gibt es, soweit man weiß, keine Art, die so hören kann, wie die Koboldmakis."
"Die großen Augen nehmen soviel Licht auf, wie nur geht. So können die Tiere auch nachts ganz gut sehen."
Das sagt die amerikanische Biologin Marissa Ramsier. Koboldmakis sind kleine Primaten, also Menschenaffen, gerade einmal so groß wie eine Maus. Nachts durchstreifen sie den Regenwald auf der Suche nach nahrhaften Insekten.
"In einer Nacht, wenn der Mond tief steht oder es wolkig ist, könnte es gut sein, dass selbst diese Riesenaugen nicht genügen, um Futter zu finden. Deshalb haben wir uns gedacht, vielleicht sind es ja neben Augen auch ihre Ohren, die den Tieren bei der Nahrungssuche helfen."
Koboldmakis haben ungewöhnlich große, sehr bewegliche Ohren. Auf den ersten Blick erinnern sie ein wenig an Fledermausohren.
"Es sind sehr kompliziert aufgebaute Ohren mit vielen kleinen Falten auf der Innenseite. Sie lassen sich in verschiedene Richtungen bewegen, so können die Makis Geräuschquellen genau lokalisieren."
Klar also, dass die Tiere ihren Hörsinn intensiv nutzen. Marissa Ramsier fing nun die Koboldmakis einzeln im Urwald der philippinischen Insel Bohol ein, betäubte sie und schloss sie über winzige Sensoren an ein Messgerät für Hirnströme an. Dann legte sie die Tiere in eine schalldichte Kiste und spielte ihnen darin eine ganz Reihe von Tönen vor.
"Ich habe eine breite Spanne von Frequenzen ausgetestet, weit über den Bereich hinaus, den wir Menschen wahrnehmen können. So haben wir etwas herausgefunden, womit wir wirklich nicht gerechnet haben: Koboldmakis hören Töne im Ultraschallbereich."
Gleichzeitig mit Marissa Ramsier war eine weitere amerikanische Biologin im Urwald unterwegs. Sie nahm mit einem Mikrofon, das auch Ultraschall aufzeichnet, die Rufe der Makis auf. Was die Forscherin zu hören bekam, widersprach völlig dem Image der Koboldmakis, die bis dahin als ziemlich einsilbige Tiere gegolten hatten.
"Wir glauben, dass es sich dabei wahrscheinlich um Alarmrufe handelt, mit denen die Tiere, wenn Gefahr droht, Kontakt zu ihrer Gruppe aufnehmen wollen."
Und das fast ohne lästige Mithörer, sagt Marissa Ramsier.
"Das ergibt Sinn, wenn man daran denkt, wie klein Koboldmakis sind. Sie können sich gut verstecken. Durch Ultraschallrufe können sie aus ihrem Versteck heraus Kontakt zu ihren Artgenossen aufnehmen, ohne dass das sonst jemand mitbekommt. Im philippinischen Regenwald gibt es eine Menge Raubtiere, die Makis jagen: Schlangen, einige Echsen und Vögel und Schleichkatzen. Nur die Schleichkatzen können Ultraschall hören, alle anderen sind dafür taub."
Doch Alarmrufe sind nur eine mögliche Interpretation. Schließlich hielt man Koboldmakis bis vor Kurzem für ausgesprochen stille Wesen. Vielleicht, meint deshalb die Forscherin, sind ihr Kommunikationsverhalten und ihr Sozialleben noch für manche Überraschung gut. Der Forscher Fred Spoor vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig stimmt dem zu und ergänzt,:
"Das ist ein sehr, sehr schönes Beispiel dafür, wie anpassungsfähig Sinnesorgane auf die Anforderungen der Umwelt reagieren. Tierarten stellen sich auf das ein, was sie um sich herum vorfinden, sie passen sich an. Die Ergebnisse der Evolution sind dabei manchmal wirklich erstaunlich. Unter Primaten jedenfalls gibt es, soweit man weiß, keine Art, die so hören kann, wie die Koboldmakis."