Ein historischer Sandsteinbau am Rande des Hofgartens in Bayreuth. Ein herrschaftliches Gebäude, ein Neo-Renaissance Bau angelehnt an typische oberitalienische Villen. Jetzt steckt diese stolze prachtvolle Villa mitten im Baudreck, die Erde ist aufgebrochen, von sattem Grün ist nichts mehr geblieben - ein bisschen verloren wirkt sie zwischen all den Baggern, Kränen und Betonmischern. Mit Planen ist die Front abgehängt, gerade das Wahnfried kann man noch entziffern:
"Das Haus Wahnfried ist jetzt komplett eingerüstet. Wo der Vorplatz war ist jetzt eine große Baugrube und auf dem Gartenareal, wo der Neubau hinkommt, ist inzwischen auch die Baugrube fertig ausgehoben, und damit sind die Baugrubenarbeiten abgeschlossen. Und im Haus Wahnfried beginnt jetzt innen schon wieder der Innenaufbau, die Sanierung."
So erklärt Museumdirektor Sven Friedrich die Baustelle. Sie ist in drei Bereiche gegliedert: Eine große Baugrube in der Ende Juli der Grundstein für den neuen lichtdurchfluteten, gläsernen Neubau gelegt wurde. Daneben die Villa Wahnfried selbst und das Siegfried Wagner Haus, das zukünftig im Erdgeschoß das Thema Wagner und Ideologie bis hin zum Dritten Reich beherbergen wird. In der großen Baugrube unter uns wurde während der Arbeiten eine alte Wasserflasche Richard Wagners gefunden:
"Und während der Bauarbeiten, na gut da, beim Ausheben der Baugrube findet man natürlich auch gelegentlich mal putzige Sachen. Also irgendwann kam mein Mitarbeiter Herr Zeitler mal an mit einer Appollinaris-Flasche offensichtlich von Richard höchst selbst. Die war also datierbar, die muss aus den 1870er Jahren stammen und war hier irgendwo verbuddelt."
Auch ein Stück Originaltapete Richard Wagners kam beim Entkernen der Villa Wahnfried zum Vorschein, sie soll zukünftig ausgestellt werden. Es ist die wichtigste Baustelle, die Bayreuth je hatte und das ausgerechnet im Jahr des 200. Geburtstag Richard Wagners die größten Baumaßnahmen stattfinden, hat der Stadt von außen viel Spott und Häme eingebracht.
"Da schlagen zwei Herzen in der Brust. Natürlich ist es ärgerlich, dass in diesem Jahr das Museum nicht nur geschlossen ist, sondern auch noch Baustelle. Auf der anderen Seite hat das vielleicht auch einen besonderen Attraktionswert. Natürlich hätten wir es gerne gehabt, von der Museumsseite her, im Jahr 2013 den Besuchern ein Nigel nagelneues tolles Museum zu präsentieren."
Aber die Stadtoberen wie auch Museumsleiter Friedrich werden nicht müde zu betonen, dass es sich hier um ein Projekt der Nachhaltigkeit handle. Ein Museumsprojekt um Weltrang - Bis 2015 müssen sich die Besucher also gedulden und mit einer "Schau– Baustelle" können sie vor Ort vorlieb nehmen. Sie ist durchaus witzig gestaltet durch kleine Gucklöcher im Bauzaun auf verschiedenen Höhen kann man direkt das Geschehen verfolgen und rechts und links entlang der Zufahrtsallee säumen Informationsplakate den Weg:
"Schaubaustelle ist gut. Wenn man da rein schaut, da sieht man, dass sich was bewegt und das ist ja eine tiefe Baustelle, ein großes Loch. Und vor allem, wenn man jetzt nach Bayreuth kommt und muss sich jetzt hier mit dieser Baustelle begnügen, sieht man aber es wird was gemacht, es bewegt sich was und man kommt vielleicht wieder. – Also ich find es, so wie es gemacht ist, gut und man sieht trotzdem viel Neues, auch wenn man aus der Gegend stammt."
Bis aus der Villa Wahnfried samt Neubau ein modernes, interaktives Museum mit Platz für Wechselausstellungen wird – dauert es noch. Die Eröffnung ist für 2015 anvisiert. Die kulturhistorische Dimension dieses Projekts ist nicht für die Stadt Bayreuth und alle Wagner Liebhaber ist jetzt schon bedeutend:
"Ich möchte eben zum einen eine Musikergedenkstätte von europäischem Rang hier haben. Und ich möchte natürlich auch einen Ort haben, der lebendig ist, einen Ort, wo eben kommuniziert wird über den Gegenstand."
Wer möchte kann die Sanierung der Villa Wahnfried unterstützen, wenn Sie einzelne Takte aus der Partitur von Wagners Götterdämmerung kaufen oder indem sie einen Patronatsschein erwerben und Teilhaber werden. Oder ganz einfach modisch und stylish:
"Das ist zum Beispiel die Wahnfried-Uhr. Das ist also ein hochwertvolles Automatik, Vollautomatik-Uhrwerk und die kostet auch ein bisschen was, 300 Euro glaube ich kostet die glaube ich sogar, und die Hälfte davon kommt dem Projekt zugute."
Investiert werden insgesamt rund 16 Millionen Euro. Die Finanzierung steht, auf der Baustelle geht es voran, aktuell ist man im Zeitplan. Die alte Schausammlung, die seit 1976 zu sehen war, war in die Jahre gekommen und die Besucherzahlen waren in den letzten Jahren rückläufig – Richard Wagner und auch das Museum musste schlichtweg zukunftsträchtiger gestaltet werden - und auch attraktiver.
"Das Haus Wahnfried ist jetzt komplett eingerüstet. Wo der Vorplatz war ist jetzt eine große Baugrube und auf dem Gartenareal, wo der Neubau hinkommt, ist inzwischen auch die Baugrube fertig ausgehoben, und damit sind die Baugrubenarbeiten abgeschlossen. Und im Haus Wahnfried beginnt jetzt innen schon wieder der Innenaufbau, die Sanierung."
So erklärt Museumdirektor Sven Friedrich die Baustelle. Sie ist in drei Bereiche gegliedert: Eine große Baugrube in der Ende Juli der Grundstein für den neuen lichtdurchfluteten, gläsernen Neubau gelegt wurde. Daneben die Villa Wahnfried selbst und das Siegfried Wagner Haus, das zukünftig im Erdgeschoß das Thema Wagner und Ideologie bis hin zum Dritten Reich beherbergen wird. In der großen Baugrube unter uns wurde während der Arbeiten eine alte Wasserflasche Richard Wagners gefunden:
"Und während der Bauarbeiten, na gut da, beim Ausheben der Baugrube findet man natürlich auch gelegentlich mal putzige Sachen. Also irgendwann kam mein Mitarbeiter Herr Zeitler mal an mit einer Appollinaris-Flasche offensichtlich von Richard höchst selbst. Die war also datierbar, die muss aus den 1870er Jahren stammen und war hier irgendwo verbuddelt."
Auch ein Stück Originaltapete Richard Wagners kam beim Entkernen der Villa Wahnfried zum Vorschein, sie soll zukünftig ausgestellt werden. Es ist die wichtigste Baustelle, die Bayreuth je hatte und das ausgerechnet im Jahr des 200. Geburtstag Richard Wagners die größten Baumaßnahmen stattfinden, hat der Stadt von außen viel Spott und Häme eingebracht.
"Da schlagen zwei Herzen in der Brust. Natürlich ist es ärgerlich, dass in diesem Jahr das Museum nicht nur geschlossen ist, sondern auch noch Baustelle. Auf der anderen Seite hat das vielleicht auch einen besonderen Attraktionswert. Natürlich hätten wir es gerne gehabt, von der Museumsseite her, im Jahr 2013 den Besuchern ein Nigel nagelneues tolles Museum zu präsentieren."
Aber die Stadtoberen wie auch Museumsleiter Friedrich werden nicht müde zu betonen, dass es sich hier um ein Projekt der Nachhaltigkeit handle. Ein Museumsprojekt um Weltrang - Bis 2015 müssen sich die Besucher also gedulden und mit einer "Schau– Baustelle" können sie vor Ort vorlieb nehmen. Sie ist durchaus witzig gestaltet durch kleine Gucklöcher im Bauzaun auf verschiedenen Höhen kann man direkt das Geschehen verfolgen und rechts und links entlang der Zufahrtsallee säumen Informationsplakate den Weg:
"Schaubaustelle ist gut. Wenn man da rein schaut, da sieht man, dass sich was bewegt und das ist ja eine tiefe Baustelle, ein großes Loch. Und vor allem, wenn man jetzt nach Bayreuth kommt und muss sich jetzt hier mit dieser Baustelle begnügen, sieht man aber es wird was gemacht, es bewegt sich was und man kommt vielleicht wieder. – Also ich find es, so wie es gemacht ist, gut und man sieht trotzdem viel Neues, auch wenn man aus der Gegend stammt."
Bis aus der Villa Wahnfried samt Neubau ein modernes, interaktives Museum mit Platz für Wechselausstellungen wird – dauert es noch. Die Eröffnung ist für 2015 anvisiert. Die kulturhistorische Dimension dieses Projekts ist nicht für die Stadt Bayreuth und alle Wagner Liebhaber ist jetzt schon bedeutend:
"Ich möchte eben zum einen eine Musikergedenkstätte von europäischem Rang hier haben. Und ich möchte natürlich auch einen Ort haben, der lebendig ist, einen Ort, wo eben kommuniziert wird über den Gegenstand."
Wer möchte kann die Sanierung der Villa Wahnfried unterstützen, wenn Sie einzelne Takte aus der Partitur von Wagners Götterdämmerung kaufen oder indem sie einen Patronatsschein erwerben und Teilhaber werden. Oder ganz einfach modisch und stylish:
"Das ist zum Beispiel die Wahnfried-Uhr. Das ist also ein hochwertvolles Automatik, Vollautomatik-Uhrwerk und die kostet auch ein bisschen was, 300 Euro glaube ich kostet die glaube ich sogar, und die Hälfte davon kommt dem Projekt zugute."
Investiert werden insgesamt rund 16 Millionen Euro. Die Finanzierung steht, auf der Baustelle geht es voran, aktuell ist man im Zeitplan. Die alte Schausammlung, die seit 1976 zu sehen war, war in die Jahre gekommen und die Besucherzahlen waren in den letzten Jahren rückläufig – Richard Wagner und auch das Museum musste schlichtweg zukunftsträchtiger gestaltet werden - und auch attraktiver.