Archiv

Umbrucherlebnisse
Die dritte Generation Ost und der Mauerfall

Sie waren noch Kinder oder Jugendliche, als die Mauer fiel. Und wo andere in ihrem Alter Halt und Orientierung bei den Eltern und in der Schule erfuhren, erlebten sie einen Systemwechsel. Viele Eltern wurden arbeitslos, die Lehrer in den Schulen ausgetauscht und alles das, was einmal galt und richtig war, wurde infrage gestellt. Wie kommt man mit solchen Umbrüchen zurecht?

Eine Sendung von Barbara Weber und Bettina Schmieding (Moderation) |
    Zu sehen ist die Berliner Mauer, die ein Loch aufweist.
    Die Grenze wird durchlässig. Der Staatsrat der DDR reagiert auf die zahlreichen ungesetzlichen Grenzübertritte. (picture alliance / dpa / Martti Kainulainen)
    Während viele Ältere das vormalige Leben verdrängten, weil sie mit der Bewältigung des Alltags beschäftigt waren oder dem Regime nahegestanden hatten und sich erstmal zurückzogen, stellt die „Dritte Generation Ost" Fragen nach ihren Wurzeln, ihrer Herkunft und ihren Chancen. Diese Generation muss sich heute oft sagen lassen, dass es eine glückliche Kindheit in der DDR eigentlich nicht gegeben haben könne.
    Viele der heute 35- bis 45-Jährigen sind nach der Wende in den Westen gegangen, tragen also beide Gesellschaftsformen in sich. Wie haben die jungen Menschen das Dasein in den unterschiedlichen Systemen empfunden? Welche Erlebnisse in der Zeit des Umbruchs prägten Denkweise und Lebensform? Wie urteilt die Dritte Generation Ost jetzt darüber?
    Welche Impulse geben sie dem wiedervereinigten Deutschland?
    Diskutieren Sie mit uns in der LEBENSZEIT am 7.November 2014 zwischen 10:10 – 11:30 Uhr. Hörertelefon 00800/44 64 44 64 lebenszeit@deutschlandfunk.de
    Gäste:
    • Dr. Andrea Backhaus, Journalistin
    • Tilmann Löser, Pianist und Musikpädagoge, Mitglied der Netzwerk-Koordination Dritte Generation Ost
    • Prof. Bernd Lindner, Soziologe am Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig