Für die Studie mit dem Titel "Christ sein in Westeuropa" wurden 24.000 Menschen in 15 Ländern befragt. Zwei Drittel bezeichneten sich selbst als Christen. Allerdings gehen der Studie zufolge nur 20 Prozent von ihnen mindestens einmal im Monat in einen Gottesdienst.
"Die Kluft zwischen denjenigen, die sich in der Pew-Studie selbst Christen nennen und denjenigen, die von den Forschern als praktizierende Christen bezeichnet werden, ist groß", sagt Dlf-Redakteur Andreas Main. Allerdings: "Kirchenaustrittszahlen hin oder her – in Deutschland beispielsweise verstehen sich drei von vier Bürgern als Christen."
Ein weiteres Ergebnis der Studie: 42 Prozent der Westeuropäer sagen, der Islam sei grundsätzlich unvereinbar mit ihrer nationalen Kultur und ihren nationalen Werten. Rund 40 Prozent der Christen, egal ob praktizierend oder nicht-praktizierend, wollen weniger Zuwanderung, während dem nur 28 Prozent der Konfessionslosen zustimmen. Andreas Main: "Je christlicher, desto skeptischer gegenüber Einwanderung und Andersgläubigen. Auch die Kluft zwischen dem, was Kirchenleitungen verkünden, und dem, was ihre Basis denkt, ist groß."
Die Gruppe der Konfessionslosen wird in der Studie ebenfalls ausführlich untersucht. "Der Anteil der Konfessionslosen an der erwachsenen Bevölkerung reicht von 48 Prozent in den Niederlanden bis zu 15 Prozent in Irland, Italien und Portugal."
Die meisten Konfessionslosen in Westeuropa sind getauft und christlich erzogen. "Das heißt: Die waren mal Christen und sind es jetzt nicht mehr."