Der Vertrag über S-300-Systeme im Wert von mehr als 800 Millionen Dollar war schon vor acht Jahren unterschrieben worden. Wegen des Atomstreits und der damit verbundenen UNO-Sanktionen gegen den Iran lag das Abkommen aber jahrelang auf Eis.
Im vergangenen April hob der russische Präsident Wladimir Putin den Lieferstopp für die Raketensysteme auf - noch vor dem offiziellen Ende des Atomstreits Mitte Januar. Die S-300-Systeme können Flugzeuge und Raketen abschießen.
Kritik aus Israel
Vor allem das mit dem Iran verfeindete Israel hat schwere Sicherheitsbedenken und wollte den Deal deshalb bis zuletzt verhindern. Nach Einschätzung von Beobachtern könnten die Raketensysteme dazu dienen, iranische Atomanlagen vor Luftangriffen zu schützen. Israel sieht sich vom Iran bedroht und hält sich deswegen Luftangriffe auf iranische Atomanlagen als Option offen. Die Regierung in Teheran betont dagegen, dass das russische Raketensystem zur Bekämpfung der Terrormiliz IS eingesetzt werde.
Iran rüstet weiter auf
Nach der Aufhebung der internationalen Sanktionen will der Iran auch seine Luftwaffe verstärken. Und auch dabei soll Russland zum Zuge kommen. Irans Verteidigungsminister Hossein Dehghan hatte vergangene Woche angekündigt, einen Vertrag über die Lieferung von Suchoi-30-Kampfjets abzuschließen. Wann das Abkommen unterzeichnet und wie viele Maschinen der Iran kaufen wird, sagte er nicht. Nach Angaben des Ministers wird das Land aber auch an der Konstruktion der Flugzeuge beteiligt sein.
Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hat der Iran auch schon Interesse am Nachfolger des S-300-Raketensystems angemeldet. Darüber werde aber derzeit nicht verhandelt.
(rm/am)