Ein gut gelaunter E.ON -Chef: keine Krawatte, das Hemd leger aufgeknöpft, im Hintergrund das nächtliche Rio de Janeiro und neben ihm der lachende brasilianische Milliardär Eike Batista: So sah das Foto aus, mit dem Deutschlands größter Energieversorger im Dezember seinen Einstieg in Brasilien verkündete.
Die Idee: Statt hierzulande über wegbrechende Gewinne zu jammern, sollte ein Gemeinschaftsunternehmen fern der Heimat prächtig am wachsenden Energiehunger in Südamerika verdienen. Doch die Freude des Anfangs ist längst verflogen: Der brasilianische Partner hat finanzielle Probleme, E.ON musste schon viele Millionen zuschießen. Doch Firmenchef Johannes Teyssen bleibt dabei: E.ONs Zukunft, die Gewinne der Zukunft – sie werden in Ländern wie Brasilien, Russland oder der Türkei gemacht:
"Wer wagt, kann mit solchen Zukunftsgeschäften viel gewinnen. Wer sich trotzt schrumpfender Basis in der Heimat ängstlich nicht bewegt, hat schon verloren."
Verloren hat E.ON hierzulande im Grunde sein komplettes Geschäftsmodell. Es ist nicht nur der Atomausstieg, der voll durchschlägt: E.ON ist Deutschlands größter Betreiber von Atomkraftwerken und an 11 der 17 Meilern beteiligt. Entsprechend hart treffen ihn ausbleibende Gewinne, Rückstellungen für den Rückbau und der Wertverlust der Anlagen. Fast noch schlimmer ist aber, dass auf absehbare Zeit auch viele herkömmliche Kohle- und Gaskraftwerke kaum noch Geld verdienen:
"Die Stromproduktion als eines der alten, starken Kerngeschäfte ist unter größtem Druck."
Wegen der sinkenden Stromnachfrage in den krisengeplagten Ländern Südeuropas und vor allem wegen des Booms und zeitweise sogar Überangebots von Wind- und Sonnenenergie laufen die Anlagen zu selten, und wenn sie laufen, verdienen sie nicht genug: Während der Strompreis für Privatkunden wegen Steuern und Abgaben wie der Ökostromförderung, Netzausbau oder Entlastung der Industrie immer weiter steigt, ist der Großhandelspreis für die Versorger im Keller.
"Die Handelspreise für Strom haben sich seit ihren Höchstständen 2009 bis heute auf weniger als 40 Euro die Megawattstunde halbiert. Und jeder Rückgang um einen einzigen Euro kostet sie und uns 100 Millionen Euro."
Sagte Teyssen seinen Aktionären im Mai. Besserung ist nicht in Sicht, meint Teyssen. Deshalb ist auch seine Drohung weiter aktuell, unrentable Großkraftwerke notfalls abzuschalten und einzumotten:
"Um es klar zu sagen: Wir sind keine Spielverderber, aber eben auch nicht die Lastesel der Energiewende."
Still geworden ist es dagegen um den laufenden Abbau von weltweit 11.000 Stellen und den Verkauf von Firmenteilen, die bis zu 20 Milliarden Euro einbringen sollen. Kostensparen, Flucht ins Ausland, Ausbau der Erneuerbaren, dazu hohe Schulden – es wird nicht einfach für E.ON, sagt Fondsmanager Ingo Speich. Denn die fetten Jahre sind definitiv vorbei:
"Also, wir sprechen jetzt nicht über einen extremen Sanierungsfall. Nichtsdestotrotz ist die Profitabilität der Vergangenheit in der Zukunft aufgrund des neuen Geschäftsmodells nicht mehr aufrechtzuerhalten."
So wird der Nettogewinn in diesem Jahr, wenn man Sondereffekte herausrechnet, wohl um die Hälfte zurückgehen.
Die Idee: Statt hierzulande über wegbrechende Gewinne zu jammern, sollte ein Gemeinschaftsunternehmen fern der Heimat prächtig am wachsenden Energiehunger in Südamerika verdienen. Doch die Freude des Anfangs ist längst verflogen: Der brasilianische Partner hat finanzielle Probleme, E.ON musste schon viele Millionen zuschießen. Doch Firmenchef Johannes Teyssen bleibt dabei: E.ONs Zukunft, die Gewinne der Zukunft – sie werden in Ländern wie Brasilien, Russland oder der Türkei gemacht:
"Wer wagt, kann mit solchen Zukunftsgeschäften viel gewinnen. Wer sich trotzt schrumpfender Basis in der Heimat ängstlich nicht bewegt, hat schon verloren."
Verloren hat E.ON hierzulande im Grunde sein komplettes Geschäftsmodell. Es ist nicht nur der Atomausstieg, der voll durchschlägt: E.ON ist Deutschlands größter Betreiber von Atomkraftwerken und an 11 der 17 Meilern beteiligt. Entsprechend hart treffen ihn ausbleibende Gewinne, Rückstellungen für den Rückbau und der Wertverlust der Anlagen. Fast noch schlimmer ist aber, dass auf absehbare Zeit auch viele herkömmliche Kohle- und Gaskraftwerke kaum noch Geld verdienen:
"Die Stromproduktion als eines der alten, starken Kerngeschäfte ist unter größtem Druck."
Wegen der sinkenden Stromnachfrage in den krisengeplagten Ländern Südeuropas und vor allem wegen des Booms und zeitweise sogar Überangebots von Wind- und Sonnenenergie laufen die Anlagen zu selten, und wenn sie laufen, verdienen sie nicht genug: Während der Strompreis für Privatkunden wegen Steuern und Abgaben wie der Ökostromförderung, Netzausbau oder Entlastung der Industrie immer weiter steigt, ist der Großhandelspreis für die Versorger im Keller.
"Die Handelspreise für Strom haben sich seit ihren Höchstständen 2009 bis heute auf weniger als 40 Euro die Megawattstunde halbiert. Und jeder Rückgang um einen einzigen Euro kostet sie und uns 100 Millionen Euro."
Sagte Teyssen seinen Aktionären im Mai. Besserung ist nicht in Sicht, meint Teyssen. Deshalb ist auch seine Drohung weiter aktuell, unrentable Großkraftwerke notfalls abzuschalten und einzumotten:
"Um es klar zu sagen: Wir sind keine Spielverderber, aber eben auch nicht die Lastesel der Energiewende."
Still geworden ist es dagegen um den laufenden Abbau von weltweit 11.000 Stellen und den Verkauf von Firmenteilen, die bis zu 20 Milliarden Euro einbringen sollen. Kostensparen, Flucht ins Ausland, Ausbau der Erneuerbaren, dazu hohe Schulden – es wird nicht einfach für E.ON, sagt Fondsmanager Ingo Speich. Denn die fetten Jahre sind definitiv vorbei:
"Also, wir sprechen jetzt nicht über einen extremen Sanierungsfall. Nichtsdestotrotz ist die Profitabilität der Vergangenheit in der Zukunft aufgrund des neuen Geschäftsmodells nicht mehr aufrechtzuerhalten."
So wird der Nettogewinn in diesem Jahr, wenn man Sondereffekte herausrechnet, wohl um die Hälfte zurückgehen.