Sersch Sarkissjan (Armenien) und Ilham Alijew (Aserbaidschan) trafen sich in Wien. Dazu eingeladen hatten US-Außenminister John Kerry und seine Kollegen aus Russland, Sergej Lawrow, und Frankreich, Jean-Marc Ayrault. Anschließend veröffentlichten Sarkissjan und Alijew eine gemeinsame Erklärung, in der sie Gespräche für Juni ankündigten. Außerdem erklärten sie, dass sie die vereinbarte Waffenruhe einhalten wollten.
Es war das erste Gespräch der beiden Präsidenten, seit der Konflikt Anfang April eskaliert war. Dort wurde mehrere Tage lang gekämpft, dabei wurden mindestens 110 Soldaten und Zivilisten beider Seiten getötet. Am 5. April wurde ein Waffenstillstand vereinbart, vermittelt von Russland.
Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan streiten seit vielen Jahren um die Region Berg-Karabach. Sie gehörte zu Sowjetzeiten zu Aserbaidschan, wird aber überwiegend von Armeniern bewohnt. Ende der 80er Jahre brachten proarmenische Rebellen das Gebiet unter ihre Kontrolle – mit Unterstützung der armenischen Regierung. In den 90er Jahren erklärte sich die Region für unabhängig. Aserbaidschan erkennt das allerdings nicht an.