"Das Problem ist, dass man den durch diese Schenkung entstandenen Druck dazu nutzen will, diese gerade erst sichtbar gewordenen, hochkarätigen Sammlungen wieder auf unbestimmte Zeit nur noch zur Hälfte auszustellen. Das finden wir unverantwortlich."
Er freue sich sehr, dass die Sammlung Pietzsch in Berlin gezeigt werden kann, sagt Georg Satzinger, aber der Ort dafür könne auf gar keinen Fall die Gemäldegalerie sein.
"Es geht nicht darum, dass das eine schlechte Sammlung wäre. Davon redet niemand. Man muss allerdings auch sehen, wir haben in der Gemäldegalerie Werte, auch materielle Werte, aber vor allem ideelle Werte, die diese erfreuliche Schenkung natürlich weitest übersteigen. Man muss sich klarmachen: das sind Bilder aus 500, 600, 700 Jahren europäischer Geschichte. Das ist sozusagen das Erlesenste, was es gibt! Das jetzt nur aufgrund einer Schenkung von einer Sammlung, die vielleicht 30, 40 Jahre Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts umfasst, zur Hälfte ins Depot zu schicken, das halten wir für keine gute Idee."
Erst wenn der geplante Neubau der Gemäldegalerie gegenüber vom Bode-Museum fertig ist, könnten die Alten Meister und die Skulpturensammlung zusammengelegt werden – sagen die Kritiker. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sieht das anders. Seit Jahren schon arbeite man daran, die Malerei auf die Museumsinsel zurückzubringen und das Kulturforum zum "Ort für das 20. Jahrhundert" zu machen. Durch die jetzt bewilligten zehn Millionen Euro könne man lediglich früher als geplant mit den Umzugsüberlegungen - als erstem konkreten Schritt - beginnen und einen Architekturwettbewerb für den Neubau am Bode-Museum vorbereiten.
"Wir haben mehrfach gesagt: Es kann diesen ersten Schritt nicht geben ohne klare Entscheidungen für den zweiten Schritt, der verlässlich ist. Es wird ja schon so getan, als würden wir nach der Sommerpause anfangen, die Bilder in der Gemäldegalerie abzuhängen, also hallo! Ich meine, das Problem ist doch, dass wir in den nächsten Wochen daran arbeiten müssen, wie es weitergeht. Wir sind doch die Letzten, denen nicht bewusst ist, welche Schätze wir in der Gemäldegalerie haben. Und dass dafür eine Lösung gefunden werden muss, und die Lösung ist nicht, eine Verdichtung im Bode-Museum, vielleicht noch ein Ausweichquartier und dann kann man 10, 15, 20 Jahre warten. Wenn das so sein soll, wird es auch Schritt Eins nicht geben. Das sag ich hier ganz klar. Nur wenn das für vier, fünf Jahre notwendig ist, dann kann ich auch ganz klar sagen: Dann machen wir das!"
Der durch Zeitungsberichte entstandene Eindruck, das Ehepaar Pietzsch habe die Stiftung Preußischer Kulturbesitz "erpresst", indem es auf der Gemäldegalerie als Ort für seine Schenkung bestanden habe, sei völlig falsch.
"Wenn das alles Erpressung ist, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Das ist Polemik. Sie haben auch nie gesagt, es muss die Gemäldegalerie sein, das ist unser Plan, sie haben nur gesagt: Berlin braucht eine Galerie des 20. Jahrhunderts – und ich glaube, dass ist unbestritten, dass es die braucht."
Die aktuelle Debatte hat auch eine alte Idee wieder wachgerufen: Das Berliner Schloss könne anstelle des geplanten Humboldtforums: die Gemäldegalerie aufnehmen. Mit dem Bau wurde schon begonnen, mit der ständigen Raumnot der Berliner Staatlichen Museen wäre es vorbei, die Kosten für den Neubau beim Bode-Museum würden nicht anfallen.
Hermann Parzinger hält davon gar nichts.
"Dass man dort jetzt die Alten Meister hineinbringt, das ist vom Tisch. Das Thema ist gegessen, man müsste die ganzen Planungen zurückspulen, es bräuchte einen neuen Bundestagsbeschluss, und eines sollte man nicht vergessen: Dann hätten wir ja das Problem nicht gelöst. Wir haben die Alten Meister dann im Schloss, aber die Skulpturen bleiben im Bode-Museum. Oder – wie ich ja auch schon höre: Dann nehmen wir die Skulpturen auch rüber. Was sollen wir dann im Bode-Museum machen? Es ist grotesk. Und wir haben dann immer noch keine Lösung für das Kulturforum."
Die Heftigkeit der Reaktionen habe ihn überrascht, sagt Hermann Parzinger. Beeindruckt zeigt er sich davon – nicht.
"Wir sind die Letzten, die unsere Alten Meister für Jahre in die Depots schicken werden."
Er freue sich sehr, dass die Sammlung Pietzsch in Berlin gezeigt werden kann, sagt Georg Satzinger, aber der Ort dafür könne auf gar keinen Fall die Gemäldegalerie sein.
"Es geht nicht darum, dass das eine schlechte Sammlung wäre. Davon redet niemand. Man muss allerdings auch sehen, wir haben in der Gemäldegalerie Werte, auch materielle Werte, aber vor allem ideelle Werte, die diese erfreuliche Schenkung natürlich weitest übersteigen. Man muss sich klarmachen: das sind Bilder aus 500, 600, 700 Jahren europäischer Geschichte. Das ist sozusagen das Erlesenste, was es gibt! Das jetzt nur aufgrund einer Schenkung von einer Sammlung, die vielleicht 30, 40 Jahre Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts umfasst, zur Hälfte ins Depot zu schicken, das halten wir für keine gute Idee."
Erst wenn der geplante Neubau der Gemäldegalerie gegenüber vom Bode-Museum fertig ist, könnten die Alten Meister und die Skulpturensammlung zusammengelegt werden – sagen die Kritiker. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sieht das anders. Seit Jahren schon arbeite man daran, die Malerei auf die Museumsinsel zurückzubringen und das Kulturforum zum "Ort für das 20. Jahrhundert" zu machen. Durch die jetzt bewilligten zehn Millionen Euro könne man lediglich früher als geplant mit den Umzugsüberlegungen - als erstem konkreten Schritt - beginnen und einen Architekturwettbewerb für den Neubau am Bode-Museum vorbereiten.
"Wir haben mehrfach gesagt: Es kann diesen ersten Schritt nicht geben ohne klare Entscheidungen für den zweiten Schritt, der verlässlich ist. Es wird ja schon so getan, als würden wir nach der Sommerpause anfangen, die Bilder in der Gemäldegalerie abzuhängen, also hallo! Ich meine, das Problem ist doch, dass wir in den nächsten Wochen daran arbeiten müssen, wie es weitergeht. Wir sind doch die Letzten, denen nicht bewusst ist, welche Schätze wir in der Gemäldegalerie haben. Und dass dafür eine Lösung gefunden werden muss, und die Lösung ist nicht, eine Verdichtung im Bode-Museum, vielleicht noch ein Ausweichquartier und dann kann man 10, 15, 20 Jahre warten. Wenn das so sein soll, wird es auch Schritt Eins nicht geben. Das sag ich hier ganz klar. Nur wenn das für vier, fünf Jahre notwendig ist, dann kann ich auch ganz klar sagen: Dann machen wir das!"
Der durch Zeitungsberichte entstandene Eindruck, das Ehepaar Pietzsch habe die Stiftung Preußischer Kulturbesitz "erpresst", indem es auf der Gemäldegalerie als Ort für seine Schenkung bestanden habe, sei völlig falsch.
"Wenn das alles Erpressung ist, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Das ist Polemik. Sie haben auch nie gesagt, es muss die Gemäldegalerie sein, das ist unser Plan, sie haben nur gesagt: Berlin braucht eine Galerie des 20. Jahrhunderts – und ich glaube, dass ist unbestritten, dass es die braucht."
Die aktuelle Debatte hat auch eine alte Idee wieder wachgerufen: Das Berliner Schloss könne anstelle des geplanten Humboldtforums: die Gemäldegalerie aufnehmen. Mit dem Bau wurde schon begonnen, mit der ständigen Raumnot der Berliner Staatlichen Museen wäre es vorbei, die Kosten für den Neubau beim Bode-Museum würden nicht anfallen.
Hermann Parzinger hält davon gar nichts.
"Dass man dort jetzt die Alten Meister hineinbringt, das ist vom Tisch. Das Thema ist gegessen, man müsste die ganzen Planungen zurückspulen, es bräuchte einen neuen Bundestagsbeschluss, und eines sollte man nicht vergessen: Dann hätten wir ja das Problem nicht gelöst. Wir haben die Alten Meister dann im Schloss, aber die Skulpturen bleiben im Bode-Museum. Oder – wie ich ja auch schon höre: Dann nehmen wir die Skulpturen auch rüber. Was sollen wir dann im Bode-Museum machen? Es ist grotesk. Und wir haben dann immer noch keine Lösung für das Kulturforum."
Die Heftigkeit der Reaktionen habe ihn überrascht, sagt Hermann Parzinger. Beeindruckt zeigt er sich davon – nicht.
"Wir sind die Letzten, die unsere Alten Meister für Jahre in die Depots schicken werden."