Vor 145 Jahren kam in Schickendorf in der Oberpfalz Johannes Stark zur Welt. 1919 wurde ihm der Nobelpreis für Physik verliehen.
Nach dem Studium in München war er nacheinander an sechs verschiedenen Hochschulen tätig. Er war sehr eigensinnig und zog sich, nachdem er sich mit Kollegen in Würzburg überworfen hatte, zunächst aus der Physik zurück.
Als sehr früher Anhänger des Nationalsozialismus machte Johannes Stark nach der Machtergreifung schnell Karriere. Er wurde Direktor der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt und Präsident der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, aus der später die Deutsche Forschungsgemeinschaft wurde.
Im Dienste des NS-Regimes und der "Deutschen Physik"
In dieser machtvollen Position förderte er Projekte nicht nach wissenschaftlichen Grundsätzen, sondern aus politischen und ideologischen Überlegungen heraus. Mitarbeiter und Forscher, die nicht zur neuen arischen "Deutschen Physik" passten, wurden entlassen.
Quanten- und Relativitätstheorie lehnte er als jüdische Verschwörungen ab. Dass sich nur mit ihnen das Leuchten der Sterne oder die ungewöhnliche Bahn des Merkur erklären ließ, ignorierte er.
In einem SS-Blatt hetzte er gegen große Forscher wie Max Planck und Werner Heisenberg, den er als "Ossietzky der Physik" bezeichnete.
1947 wurde er als Kriegsverbrecher zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt. Die Berufungsverhandlung zwei Jahre später sah ihn nur noch als Mitläufer.
1957 ist Johannes Stark im Alter von 83 Jahren gestorben.