Rakhimov bekam im ersten Wahlgang 86 Prozent der Delegiertenstimmen beim AIBA-Kongress in Moskau. Sein Wahlsieg hatte sich im Vorfeld bereits klar abgezeichnet, berichtet Korrespondent Robert Kempe. Auch der Deutsche Boxverband mit seinem Präsidenten Jürgen Kyas habe für den Usbeken gestimmt. Zu Beginn des Kongresses habe der Verband noch versucht, positive Meldungen mit dem Namen Rakhimov in Verbindung zu bringen: Die desaströse Lage des Verbandes habe sich etwas konsolidiert, Reformen unter anderen für mehr Transparenz seien verabschiedet worden.
Die meisten Delegierten hielten die Anschuldigungen gegen Rakhimov für nicht bewiesen, so Kempe. Gleichzeitig habe man Angst, von den Olympischen Spielen in Tokio 2020 ausgeschlossen zu werden, wie es das IOC gedroht hatte. DBV-Chef Kyas gegenüber habe Rakhimov aber versichert, er würde sich zurückziehen, sollte der Ausschluss wirklich drohen.
Das IOC hatte sich an Rakhimov jahrelang nicht sonderlich gestört - und das obwohl er bereits Vizepräsident der AIBA sowie Präsident des asiatischen Boxverbandes war. Nun sei abzuwarten, ob das IOC seine Androhung auch wirklich durchziehe, meint Kempe.