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Umstrittenes Atomkraftwerk
Reaktor des AKW Tihange wieder am Netz

Im umstrittenen belgischen Atomkraftwerk Tihange ist ein Teil des Atomreaktors wieder am Netz. In Deutschland wurde dagegen protestiert - Aachen liegt nur 70 Kilometer entfernt. Im Reaktorblock 1 hatte es vor gut einer Woche einen Brand im nicht nuklearen Teil gegeben.

    Das Atomkraftwerk Tihange
    Das Atomkraftwerk Tihange, 70 Kilometer südwestlich von Aachen (Olivier Hoslet, dpa picture-alliance)
    Das Unternehmen Electrabel hat den Reaktor angefahren und ans Netz genommen. Vor gut einer Woche hatte sich der 40 Jahre alte Kraftwerksteil im belgischen Meiler Tihange automatisch abgeschaltet, weil eine Schalttafel brannte. Da sie sich im nicht-nuklearen Bereich der Anlage befand, habe keinerlei Gefahr bestanden, betonte eine Sprecherin von Electrabel.
    Das Atomkraftwerk Tihange steht 70 Kilometer entfernt von Aachen. Der 1975 in Betrieb genommene Tihange 1 ist der älteste der drei Reaktoren des Atomkraftwerks und sollte eigentlich in diesem Jahr vom Netz gehen. Im Jahr 2012 wurde jedoch entschieden, die Laufzeit bis 2025 zu verlängern. Nach erneuter Kritik an der Zuverlässigkeit der Reaktoren hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) für den kommenden Monat Gespräche mit der belgischen Atomaufsicht angekündigt.
    Doel 3 nach Panne abgeschaltet
    In der Nacht war in Belgien ein weiterer umstrittener Atomreaktor wegen einer Panne vom Netz genommen worden. Dabei handelt es sich um Doel 3 bei Antwerpen. Grund war ein Wasserleck an einem Generator im nicht-nuklearen Bereich der Anlage. Block 2 war trotz Protesten aus Deutschland nach 21 Monaten Pause am Montag wieder hochgefahren worden, Block 1 soll nach Angaben des Betreibers an Silvester folgen.