Container um Container wird auf die "MV Bavaria" gehievt. 69 Stück enthalten brisante Fracht: mehr als 1.300 Tonnen kanadischen Müll, der seit gut fünf Jahren auf den Philippinen lagert.
Offiziell sollte es Plastikmüll sein, der in dem südostasiatischen Land recycelt werden sollte. Aber es war Hausmüll: Altpapier, Plastikflaschen und volle Windeln. Und diesen Müll wollten die Philippinen nicht haben. Jahrelang hatten die beiden Länder verhandelt, in den vergangenen Monaten heftig gestritten, was damit nun geschehen sollte.
Die Philippinen zogen ihren Botschafter aus Kanada ab, Präsident Rodrigo Duterte drohte in seiner üblichen drastischen Rhetorik sogar mit Krieg. Jetzt war es soweit:
"Sie beladen das Schiff und sobald das getan ist, fährt es über den chinesischen Hafen Kaos jung zu seiner Endstation dem internationalen Hafen von Vancouver", so verkündete es die Chefin der Hafenbehörde und fügte hinzu: Das sei ein Moment des Stolzes für alle Philippiner.
"Die Philippinen sind nicht die Müllhalde der Welt"
Der Außenminister des Landes erklärte die Angelegenheit für beendet. Begleitet wurde die Abfahrt von Protesten. "Nehmt jetzt euren Müll zurück", stand auf Plakaten und Hüten der Demonstranten. "Die Philippinen sind nicht die Müllhalde der Welt".
"Der Müllhandel ist nicht akzeptabel. Das ist eine verabscheuungswürdige Methode, die vor allem der globale Norden anwendet, um den Müll loszuwerden, den sie in ihren Ländern nicht verarbeiten können", erklärt Lea Guerrero von Greenpeace: "Dieser Müllhandel wirkt sich negativ auf die Menschenrechte derer aus, die den Müll annehmen müssen."
Seit mehr und mehr Bilder von Plastikbergen, Halden, die ganze Dörfer umgeben, illegal abgefackelten Plastikhaufen aus Indonesien, Malaysia und anderen Ländern Südostasiens auftauchen, wächst auch der Widerstand in diesen Ländern. Der reiche Norden soll seinen Müll behalten.
Seit mehr und mehr Bilder von Plastikbergen, Halden, die ganze Dörfer umgeben, illegal abgefackelten Plastikhaufen aus Indonesien, Malaysia und anderen Ländern Südostasiens auftauchen, wächst auch der Widerstand in diesen Ländern. Der reiche Norden soll seinen Müll behalten.
Müll abladen statt Recycling
China nimmt seit 2018 keinen Plastikmüll mehr aus den Industrieländern auf. Seitdem wird vieles nach Südostasien geschickt - offiziell zum Recyceln. Aber, wie Malaysias Umweltministerin Yeo Bee Yin vor einigen Tagen erklärte: "Die Bürger Großbritanniens etwa glauben, dass dieses Material hierher zum Recyceln geschickt wird. Aber es wird nur in unserem Land als Müll abgeladen."
Viele Unternehmen senden Abfall nach Malaysia, ohne sich darum zu kümmern, ob das Material recycelbar ist, ob die Partnerfabriken arbeitsfähig sind und ob das Land diese Aufgabe überhaupt übernehmen kann - oder möchte. Malaysia versinkt im Müll - und macht nicht mehr mit.
Es schickt 3000 Tonnen Plastikmüll zurück in seine Herkunftsländer. Umweltministerin Bee Yin:
Viele Unternehmen senden Abfall nach Malaysia, ohne sich darum zu kümmern, ob das Material recycelbar ist, ob die Partnerfabriken arbeitsfähig sind und ob das Land diese Aufgabe überhaupt übernehmen kann - oder möchte. Malaysia versinkt im Müll - und macht nicht mehr mit.
Es schickt 3000 Tonnen Plastikmüll zurück in seine Herkunftsländer. Umweltministerin Bee Yin:
"Die Malaysier haben wie die Bürger aller anderen Entwicklungsländer auch ein Recht auf saubere Luft, sauberes Wasser, nachhaltige Ressourcen und eine saubere Umwelt - so wie die Bürger von Industrieländern auch."