Dominierend auf diesem Feld der Plastikherstellung aus nachwachsenden Rohstoffen ist sicherlich weiterhin die Verpackungsindustrie. Es geht somit um Leichtplastik, um Folien, mitunter auch schon um Getränkekästen. Aber die Hauptbotschaft dieses Branchentreffens ist die Aussage, dass künftig sehr viel mehr möglich sei. Genannt werden beispielsweise auch Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin - ein Gipsverband aus nachwachsenden Rohstoffen etwa.
Überraschend ist auch, dass neben vielen mittelständischen Unternehmen auch die Großen der Branche dabei sind - BASF beispielsweise. Es gibt unterschiedliche Varianten, es gibt somit Produkte, die zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können, aber auch andere Mischverhältnisse sind inzwischen Gang und Gebe. Mal 50 Prozent, je nach Produkt auch mehr oder weniger. Doch auf jeden Fall sind Biokunststoffe derzeit noch ein Nischenprodukt. Philip Depiereux ist Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens "alesco" aus der Nähe von Aachen:
"Wir liegen hier in einem Bereich, der weit unter einem Prozent Marktanteil liegt. Beim Weltmarktanteil muss man fast noch vom Promillebereich sprechen. Wir haben aber einen stark wachsenden Markt. Die Unternehmen haben durchaus auch zweistellige Zuwachsraten. Da wird von der Biokunstproduktion in Zukunft noch einiges zu erwarten sein. Der Produktionsprozess an sich ist nicht teurer, da wird nicht mehr Ausschuss produziert, es geht auch langsamer voran - die Produktionsspezifikationen sind also durchaus gleich. Der Rohstoff ist aber bedeutend teurer. Wir nutzen ja auch Polyäthylen, ein ölbasierter Rohstoff. Wenn ich hier den Preis für nachwachsende Rohstoffe vergleiche, dann ist er drei- bis viermal höher."
Genutzt wird beispielsweise Stärke, Cellulose oder auch Milchsäure. Bei den Umweltaspekten spielt zum einen natürlich der Verzicht auf ölbasierte Grundstoffe eine große Rolle. Zudem geht es aber auch um die Abbaubarkeit oder die Entsorgung des Alt-Plastiks. Und je nach Mischverhältnis der Grundstoffe sind einige Produkte auch heute schon 100prozentig biologisch abbaubar. Eine Studie des Umweltbundesamtes spricht auf jeden Fall von positiven Effekten für den Klima- und Ressourcenschutz, wenngleich weiterhin ein Forschungsbedarf auf diesem Gebiet bestehe. Vorstandsvorsitzender des Veranstalters "bioplastics" ist der Brite Andy Sweetman:
"Mein eigenes Unternehmen stellt Verpackungsmaterial her, sicherlich ist dies derzeit für die Kunden der sichtbarste Bereich von Biokunststoffen. Aber es ist interessant zu sehen, wohin sich der Markt entwickelt. Wir reden heute schon über Anwendungen etwa in der Automobilindustrie. Da braucht man feste und haltbare Materialien. Aber ist es möglich - auch auf lange Sicht."
Und somit beginnen die großen und auch kleinen Unternehmen, ihre Produktionsbedingungen zumindest teilweise umzustellen. Jens Hamprecht ist Leiter des Produktmanagements bei "BASF":
"Ausschlaggebend sind immer die Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das wird durch den Kauf der Rohstoffe bedingt, aber auch durch die Kosten in der Nutzung und Entsorgung. Das addiert man zusammen. Ist ein günstigeres Verhältnis bei den biologisch abbaubaren Grundstoffen garantiert, dann investieren auch wir in diese Entwicklung."
Auch die Politik könne diese Entwicklung positiv beeinflussen, hieß es heute Vormittag in Berlin. Sicherlich auch durch Ausgaben für die Forschung in diesem Bereich, aber ebenso durch eine recht schlichte Maßnahme, sagt Jens Hamprecht:
"Ganz wichtig scheint mir da die Erlaubnis zu sein, biologisch abbaubare Kunststoffe tatsächlich auch in jeder Region dem Kompost zuführen zu dürfen. In nicht allen Regionen Deutschlands dürfen heute biologisch abbaubare Kunststoffe auch in die braune Entsorgungstonne. Um diesen neuartigen Kunststoffen eine Chance beim Marktwachstum zu geben, ist es wichtig, dass diese Entsorgung möglich ist."
Zwei Tage wird dieser internationale Unternehmenstreff hier in Berlin dauern. Und auf jeden Fall präsentiert sich eine Zukunftsbranche, die hofft, schon bald aus der Nische in breitere Verwendungsmöglichkeiten vorzustoßen.
Überraschend ist auch, dass neben vielen mittelständischen Unternehmen auch die Großen der Branche dabei sind - BASF beispielsweise. Es gibt unterschiedliche Varianten, es gibt somit Produkte, die zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können, aber auch andere Mischverhältnisse sind inzwischen Gang und Gebe. Mal 50 Prozent, je nach Produkt auch mehr oder weniger. Doch auf jeden Fall sind Biokunststoffe derzeit noch ein Nischenprodukt. Philip Depiereux ist Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens "alesco" aus der Nähe von Aachen:
"Wir liegen hier in einem Bereich, der weit unter einem Prozent Marktanteil liegt. Beim Weltmarktanteil muss man fast noch vom Promillebereich sprechen. Wir haben aber einen stark wachsenden Markt. Die Unternehmen haben durchaus auch zweistellige Zuwachsraten. Da wird von der Biokunstproduktion in Zukunft noch einiges zu erwarten sein. Der Produktionsprozess an sich ist nicht teurer, da wird nicht mehr Ausschuss produziert, es geht auch langsamer voran - die Produktionsspezifikationen sind also durchaus gleich. Der Rohstoff ist aber bedeutend teurer. Wir nutzen ja auch Polyäthylen, ein ölbasierter Rohstoff. Wenn ich hier den Preis für nachwachsende Rohstoffe vergleiche, dann ist er drei- bis viermal höher."
Genutzt wird beispielsweise Stärke, Cellulose oder auch Milchsäure. Bei den Umweltaspekten spielt zum einen natürlich der Verzicht auf ölbasierte Grundstoffe eine große Rolle. Zudem geht es aber auch um die Abbaubarkeit oder die Entsorgung des Alt-Plastiks. Und je nach Mischverhältnis der Grundstoffe sind einige Produkte auch heute schon 100prozentig biologisch abbaubar. Eine Studie des Umweltbundesamtes spricht auf jeden Fall von positiven Effekten für den Klima- und Ressourcenschutz, wenngleich weiterhin ein Forschungsbedarf auf diesem Gebiet bestehe. Vorstandsvorsitzender des Veranstalters "bioplastics" ist der Brite Andy Sweetman:
"Mein eigenes Unternehmen stellt Verpackungsmaterial her, sicherlich ist dies derzeit für die Kunden der sichtbarste Bereich von Biokunststoffen. Aber es ist interessant zu sehen, wohin sich der Markt entwickelt. Wir reden heute schon über Anwendungen etwa in der Automobilindustrie. Da braucht man feste und haltbare Materialien. Aber ist es möglich - auch auf lange Sicht."
Und somit beginnen die großen und auch kleinen Unternehmen, ihre Produktionsbedingungen zumindest teilweise umzustellen. Jens Hamprecht ist Leiter des Produktmanagements bei "BASF":
"Ausschlaggebend sind immer die Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das wird durch den Kauf der Rohstoffe bedingt, aber auch durch die Kosten in der Nutzung und Entsorgung. Das addiert man zusammen. Ist ein günstigeres Verhältnis bei den biologisch abbaubaren Grundstoffen garantiert, dann investieren auch wir in diese Entwicklung."
Auch die Politik könne diese Entwicklung positiv beeinflussen, hieß es heute Vormittag in Berlin. Sicherlich auch durch Ausgaben für die Forschung in diesem Bereich, aber ebenso durch eine recht schlichte Maßnahme, sagt Jens Hamprecht:
"Ganz wichtig scheint mir da die Erlaubnis zu sein, biologisch abbaubare Kunststoffe tatsächlich auch in jeder Region dem Kompost zuführen zu dürfen. In nicht allen Regionen Deutschlands dürfen heute biologisch abbaubare Kunststoffe auch in die braune Entsorgungstonne. Um diesen neuartigen Kunststoffen eine Chance beim Marktwachstum zu geben, ist es wichtig, dass diese Entsorgung möglich ist."
Zwei Tage wird dieser internationale Unternehmenstreff hier in Berlin dauern. Und auf jeden Fall präsentiert sich eine Zukunftsbranche, die hofft, schon bald aus der Nische in breitere Verwendungsmöglichkeiten vorzustoßen.