Die Kampagne war von Beginn an umstritten. Sprüche wie "Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein" oder "Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm", kamen nicht bei jedem gut an. Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Hauk von der CDU legte der SPD-Ministerin Hendricks sogar den Rücktritt nahe. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hatte seine Kabinettskollegin scharf kritisiert. Er könne doch nicht diejenigen zum Gespött machen, mit denen er Veränderungen erreichen wolle, sagte Schmidt der "Mittelbayerischen Zeitung".
Jetzt hat Hendricks eingelenkt: Es tue ihr leid, sagte sie der "Rheinischen Post". Einige Menschen hätten sich durch die Aufmachung der Kampagne persönlich angegriffen und in ihrer Berufsehre verletzt gefühlt. Statt weiter mit flotten Sprüchen zu polarisieren, wolle sie jetzt einen Dialog mit Bauern und Verbrauchern führen, sagte die SPD-Politikerin.
Hendricks entschuldigt sich und kündigt Dialog an
Die Themen sind durchaus relevant: Es geht um Massentierhaltung und Überdüngung, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Folgen von Monokulturen. Ein Sprecher des Umweltministeriums will dazu ein Forum im Internet einrichten. Außerdem will Hendricks bei Veranstaltungen und in den sozialen Medien über diese Themen diskutieren. Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Backhaus hat seine Parteifreundin schon eingeladen, in seinem Land damit zu beginnen. Er forderte Hendricks auf, sich mit Landwirten und Umweltschützern an einen Tisch zu setzen. So könne sie erfahren, was die Landwirte alles für den Umweltschutz leisten "und wo es warum hakt".
Der Streit um die Bauernregeln war heute auch Thema im Deutschlandfunk im Gespräch mit unserem Korrespondenten.