Um trotzdem eine Erderwärmung von höchstens 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu erreichen, müssten die Emissionen bis 2030 um 42 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 sinken, betonte UNEP-Exekutivdirektorin Andersen bei der Vorstellung des jährlichen "Emission Gap Reports".
Darin geht es um die Lücke zwischen den real zu erwartenden Emissionen von Treibhausgasen in den kommenden Jahren und den Werten, die für eine Erreichung der Pariser Klimaziele notwendig wären. Wegen des Höchststands seien ab sofort größere Kürzungen erforderlich, betonte Andersen. Um die 1,5-Grad-Grenze zu erreichen, müssten die Emissionen bis 2035 jährlich um 7,5 Prozent gesenkt werden. Die aktuellen Versprechen der Länder erreichten diese Werte bei weitem nicht.
"Damit sind wir auf dem besten Weg zu einer globalen Erwärmung von 2,6 Grad in diesem Jahrhundert", sagte Andersen. Die Länder müssten künftig kostspielige und groß angelegte Maßnahmen zur Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre ergreifen, um die Überschreitung zu begrenzen. Die G20-Staaten, speziell die Mitglieder mit den höchsten Emissionen, müssten die Hauptarbeit leisten, da sie die Weltwirtschaft dominieren.
Wegen der Erderwärmung gibt es in vielen Regionen häufiger und extremeres Wetter, also Hitzewellen und Dürren, Stürme und Überflutungen. Dies kann ganze Regionen unbewohnbar machen, Ernten zerstören und damit Hungerkrisen verschärfen. Außerdem steigt der Meeresspiegel, was Küstenregionen und kleine Inselstaaten bedroht.
Diese Nachricht wurde am 24.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.