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Umweltverschmutzung
"Mikroplastik ist im Meer nicht zu fassen"

Plastiktüten, Spielzeug, Feuerzeuge - Hunderttausende Tonnen Kunststoff-Abfall treiben in und auf den Weltmeeren. Die Meeresbiologin Melanie Bergmann fordert deshalb einen anderen Umgang mit Plastik. Sie sagte im DLF: "Wir müssen unser Verhalten ändern und Plastikvarianten entwickeln, die abbaubar sind."

Melanie Bergmann im Gespräch mit Maja Ellmenreich |
    Eine Kiste mit Plastikmüll aus dem Meer, fotografiert im Hafen von Neustadt in Holstein
    Immer mehr Müllteppiche treiben auf unseren Meeren und das Thema wird von Jahr zu Jahr drängender. (picture alliance / dpa)
    Plastikmüll gelangt vom Land über die Flüsse ins Meer - längst bis in die Arktis. "Man geht davon aus, dass 80 Prozent vom Land kommen und 20 Prozent vom Meer", sagte Melanie Bergmann im Deutschlandfunk. Die Meeresbiologin vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven beschäftigt sich seit Jahren mit der Problematik und hat dazu ein Buch veröffentlicht.
    Unter dem Motto "Unsere Ozeane, deine Zukunft" will auch das Wissenschaftsjahr 2016 auf das Problem der zunehmenden Verschmutzung aufmerksam machen. Verursacht werde diese vor allem durch wirtschaftliche Zwänge. "Plastik ist momentan häufig die billigste Variante, zum Beispiel für Verpackungen. Aber sie ist nur deshalb billig, weil die Umweltfolgen sowie die Auswirkungen auf Mensch und Tier nicht mit einkalkuliert werden", so Melanie Bergmann.
    Sie plädiert deshalb für einen anderen Umgang mit Plastik. Man dürfe Plastik nicht als billige Variante begreifen, sondern als wertvollen Werkstoff, den man bewusst für bestimmte Produkte einsetzt und nicht für Verpackungen.
    Das vollständige Interview können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.