"Es ist eine sehr uneinheitliche Gruppe", erklärt Andreas Gries, der für das Umweltbundesamt im Steuerungskomitee für den Bericht saß. Auf der einen Seite sind die natürlichen Hormone, die wir Menschen ausscheiden und die in den Kläranlagen konzentriert werden. So scheiden etwa Frauen in der Schwangerschaft große Mengen von Östrogenen aus. Diese Quelle wird ergänzt durch synthetische Hormone, wie sie etwa in Antibaby-Pillen zum Einsatz kommen. Eine dritte Gruppe sind Stoffe, die zwar eine hormonähnliche Wirkung haben, die aber nicht als Hormone eingesetzt werden, etwa bestimmte Pflanzenschutzmittel oder Industriechemikalien. Über die Kanalisation oder andere Wege gelangen diese Stoffe in die Umwelt.
Die Wissenschaft kann heutzutage vor allem die negativen Konsequenzen für Tiere erkennen. So gibt es zunehmend Fische und Schnecken mit Geschlechtsproblemen, etwa Zweigeschlechtlichkeit. "In unseren Küstengewässern kommen Populationen von Schnecken vor, die gefährdet sind, weil wir ganz bestimmte Effekte sehen, die nur durch eine bestimmte Klasse von Chemikalien hervorgerufen werden", erklärt Gies. In Laborexperimenten konnten die Forscher auch den Weg nachvollziehen, auf dem diese negativen Effekte sich auswirken.
Beim Menschen ist die Situation jedoch komplizierter. "Uns fehlen die Informationen über das Ausmaß, in dem der Mensch diesen Substanzen ausgesetzt ist", erklärt Gies. Außerdem weiß man noch zu wenig über die Stoffwechselwege, in die die Substanzen eingreifen. Der WHO-Bericht bietet jetzt immerhin eine allgemein anerkannte Grundlage, auf der einerseits die Wissenschaft weiter aufbauen kann, auf der andererseits die Politik auch Maßnahmen ableiten kann. Entsprechende Bemühungen auf bundesdeutscher und europäischer Ebene sind bereits auf dem Weg.
[Quelle: Grit Kienzlen]
Die Wissenschaft kann heutzutage vor allem die negativen Konsequenzen für Tiere erkennen. So gibt es zunehmend Fische und Schnecken mit Geschlechtsproblemen, etwa Zweigeschlechtlichkeit. "In unseren Küstengewässern kommen Populationen von Schnecken vor, die gefährdet sind, weil wir ganz bestimmte Effekte sehen, die nur durch eine bestimmte Klasse von Chemikalien hervorgerufen werden", erklärt Gies. In Laborexperimenten konnten die Forscher auch den Weg nachvollziehen, auf dem diese negativen Effekte sich auswirken.
Beim Menschen ist die Situation jedoch komplizierter. "Uns fehlen die Informationen über das Ausmaß, in dem der Mensch diesen Substanzen ausgesetzt ist", erklärt Gies. Außerdem weiß man noch zu wenig über die Stoffwechselwege, in die die Substanzen eingreifen. Der WHO-Bericht bietet jetzt immerhin eine allgemein anerkannte Grundlage, auf der einerseits die Wissenschaft weiter aufbauen kann, auf der andererseits die Politik auch Maßnahmen ableiten kann. Entsprechende Bemühungen auf bundesdeutscher und europäischer Ebene sind bereits auf dem Weg.
[Quelle: Grit Kienzlen]