Eine kaum bekannte Wissenschaftlerin ist Hypatia, die um das Jahr 360 herum in Alexandria geboren wurde. Sie lehrte am legendären Museion, dem führenden Forschungsinstitut jener Zeit. Ihr Vater war dessen letzter Leiter – als Frau blieb ihr eine solche Position verwehrt.
Die Astronomin, Mathematikerin und Philosophin arbeitete offenbar viel über die Werke von Claudius Ptolemaeus. Er hatte drei Jahrhunderte vor ihr das antike geozentrische Weltbild formuliert. Welche Gedanken Hypatia zum Aufbau der Welt hatte, ist nicht bekannt.
Schon Sokrates berichtete über Hypatia
Denn von ihren Schriften ist leider nichts überliefert. Es gibt nur einige Berichte von Zeitgenossen. Sokrates Scholastikos schreibt: "Es gab in Alexandria eine Frau mit Namen Hypatia, Tochter des Philosophen Theon, die in Literatur und Wissenschaft so erfolgreich war, dass sie alle Philosophen ihrer Zeit übertraf."
Hypatia soll die Konstruktion des Astrolabiums deutlich verbessert haben. Mit diesem Instrument lässt sich die Position der Gestirne am Himmel bestimmen. Zudem hat sie die Planisphäre weiter entwickelt, einen frühen Typ der Sternkarten.
Das Leben der offenbar ersten Astronomin überhaupt endete tragisch: Im Jahr 415 haben fanatische Christen Hypatia in Alexandria ermordet.