Archiv

Unfall
Baggerfahrer bei Bombenexplosion getötet

Bei Baggerarbeiten in Euskirchen bei Bonn ist laut Polizei ein Blinggänger aus dem Zweiten Weltkrieg explodiert. Der Baggerfahrer kam ums Leben. Acht Menschen wurden verletzt.

    Ein Baggerführer war beim Umschichten von Bauschutt auf einem Gewerbegelände aus Versehen auf den Blindgänger gestoßen. Daraufhin explodierte die Bombe. Zwei Menschen seien schwer, elf leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher.
    Der Unfall ereignete sich gegen 13:30 Uhr in einem Industriegebiet. Die Bombe sei offenbar explodiert, als der Bagger sie "angegraben" habe, sagte der Sprecher. Zwei der Verletzten erlitten demnach schwere Blessuren. Sie hatten sich nach ersten Erkenntnissen unweit des Explosionsortes aufgehalten.
    Die Explosion löste den Angaben zufolge eine "gewaltige Druckwelle" aus, die erhebliche Gebäudeschäden in der unmittelbaren Umgebung des Unglücksortes verursachte. Zahlreiche Fensterscheiben gingen zu Bruch, Garagentore wurden eingedrückt, Autos beschädigt.
    Ermittler rätseln über Sprengkörper
    Welche Art von Sprengkörper detonierte, war zunächst nicht eindeutig festzustellen. Für die Experten des Kampfmittelräumdienstes sei es nach dem ersten Augenschein hingegen nicht eindeutig, dass die Explosion tatsächlich durch eine Weltkriegsbombe ausgelöst wurde, sagte der Düsseldorfer Vize-Regierungspräsident Roland Schlapka. Erkenntnisse über Bauart und Größe des explodierten Blindgängers haben die Ermittler der Polizei nicht. "Einzelheiten über die Art der Munition werden erst nächste Woche vorliegen", sagte ein Polizeissprecher. Experten vor Ort vermuteten, dass es sich um eine Luftmine handeln könnte. Sie sollten im Krieg in größerer Höhe explodieren, vor allem um Dächer vor dem Abwurf von Brandbomben zu zerstören.
    Nach der Explosion einer Weltkriegsbombe gehen Rettungskräfte an zerstörten Autos in Euskirchen vorbei.
    Nach der Explosion einer Weltkriegsbombe gehen Rettungskräfte an zerstörten Autos in Euskirchen vorbei. (dpa / Marius Becker)
    Nur sehr selten explodieren Blindgänger, ohne entdeckt worden zu sein wie vermutlich jetzt in Euskirchen. Vor gut sechs Jahren wurde bei Aschaffenburg ein Bauarbeiter getötet, als eine Fräsmaschine bei Arbeiten auf einer Autobahn eine Fünf-Zentner-Bombe explodieren ließ. In der Regel werden Blindgänger bei systematischen Suchen rechtzeitig entdeckt, vor allem durch die Auswertung von Luftbildern.