"Technische Probleme"
Ungarn sagt Außenministertreffen mit Deutschland ab

Der ungarische Außenminister Szijjártó hat ein für Montag geplantes Treffen mit seiner deutschen Kollegin Baerbock abgesagt. Das Außenministerium in Budapest nannte "technische Gründe" und betonte, es gebe keinen politischen Hintergrund. Das Auswärtige Amt erklärte, man sei erstaunt über die Absage.

06.07.2024
    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und der ungarische Außenminister Peter Szijjarto (Archivfoto von einem NATO-Treffen im November 2023)
    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und der ungarische Außenminister Peter Szijjarto (Archivfoto von einem NATO-Treffen im November 2023) (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Virginia Mayo)
    Nach dem Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Orban gestern in Russland sei eine ernste und ehrliche Aussprache darüber nötig, hieß es vom Außenministerium.
    Orban war wenige Tage nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft zu einem Treffen mit Präsident Putin nach Moskau gereist, ohne dies mit den europäischen Partnern abzusprechen. Er stellte seinen Besuch als Friedensmission bezüglich des Ukraine-Kriegs dar. Führende Repräsentanten der EU, der USA und der NATO hatten Orbans Vorgehen scharf kritisiert und erklärt, der Ungar habe keinerlei Mandat für die Reise gehabt.
    Die AfD-Fraktion im Bundestag begrüßte das Vorgehen des ungarischen Ministerpräsidenten dagegen. Ihr außenpolitischer Sprecher Moosdorf sagte in Berlin, Orban sei der einzige europäische Spitzenvertreter, der überhaupt noch über Gesprächskanäle nach Moskau verfüge.
    Diese Nachricht wurde am 06.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.