Zu geringe Kalorienangaben, versteckter Zucker in fast 80 Prozent aller Lebensmittel – Schluss damit. Denn die Obama-Regierung hat der Lebensmittelindustrie ein Ultimatum gesetzt: Ab Juli 2018 muss sie genauere Nährwertangaben auf 800.000 Lebensmittelverpackungen machen, damit Verbraucher sich leichter für eine bessere Ernährung entscheiden können. Endlich, sagt First Lady Michelle Obama.
"Bald brauchen wir weder ein Mikroskop noch einen Taschenrechner oder ernährungswissenschaftliche Expertise mehr, um herauszufinden, welches Essen im Supermarkt gut für unsere Kinder ist."
"Bald brauchen wir weder ein Mikroskop noch einen Taschenrechner oder ernährungswissenschaftliche Expertise mehr, um herauszufinden, welches Essen im Supermarkt gut für unsere Kinder ist."
Auch immer mehr Kommunen kämpfen gegen zuviel Zucker
Zum ersten Mal muss die Lebensmittelbranche angeben, wie viel zugesetzter Zucker sich in Salatsoßen, Limonaden und Frühstücksjoghurt versteckt. Und sie muss die Menge des zugesetzten Zuckers mit der empfohlenen Tageshöchstmenge vergleichen. Gut so, sagt die Ernährungsexpertin Allison Aubrey.
"Das ist doch toll. Wir können dann alle nachlesen, dass eine 0,6 Liter Flasche Limonade 65 Gramm Zucker enthält. Das sind 16 Teelöffel Zucker und 130 Prozent der empfohlenen Tageshöchstmenge - also viel mehr Zucker als Sie an einem Tag zu sich nehmen sollten."
Hinzu kommt: Die Branche muss realistischere – nämlich größere - Standardportionen angeben und damit vor mehr Kalorien warnen. Eine Standard Portion Eiscreme bezieht sich dann auf einen Dreiviertelbecher, bis jetzt war es nur ein halber Becher. Höchste Zeit für die Branche, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, sagt die New Yorker Ernährungswissenschaftlerin Pam Koch.
"Viele Unternehmen sind bereits dabei, ihre Produkte anders zusammenzusetzen und gesünder zu machen, damit sie weniger Zucker und Kalorien auf den Packungen anzugeben haben, wenn das neue Gesetz in Kraft tritt."
Auch immer mehr Kommunen kämpfen gegen zuviel Zucker. Vor einem Monat erlitt Big Soda in der Ostküstenmetropole Philadelphia eine empfindliche Niederlage: Der Stadtrat verabschiedete eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke, die Anfang 2017 in Kraft tritt. Ein großer Fehler, sagt Karen Hanretty, eine PR-Strategin der Sodabranche.
Hinzu kommt: Die Branche muss realistischere – nämlich größere - Standardportionen angeben und damit vor mehr Kalorien warnen. Eine Standard Portion Eiscreme bezieht sich dann auf einen Dreiviertelbecher, bis jetzt war es nur ein halber Becher. Höchste Zeit für die Branche, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, sagt die New Yorker Ernährungswissenschaftlerin Pam Koch.
"Viele Unternehmen sind bereits dabei, ihre Produkte anders zusammenzusetzen und gesünder zu machen, damit sie weniger Zucker und Kalorien auf den Packungen anzugeben haben, wenn das neue Gesetz in Kraft tritt."
Auch immer mehr Kommunen kämpfen gegen zuviel Zucker. Vor einem Monat erlitt Big Soda in der Ostküstenmetropole Philadelphia eine empfindliche Niederlage: Der Stadtrat verabschiedete eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke, die Anfang 2017 in Kraft tritt. Ein großer Fehler, sagt Karen Hanretty, eine PR-Strategin der Sodabranche.
Ein Verbot der Nahrungsmittelwerbung für Kinder wird nicht angepackt
"Wir lehnen das Ziel ab, Konsum durch Steuern oder strengere Regeln zu steuern oder zu bestrafen Wir finden, Verbraucher sollten selbst entscheiden, was sie wollen."
Das kalifornische San Francisco will den Zuckerboom auf andere Art einschränken. Reklametafeln für gezuckerte Getränke müssen demnächst gleichzeitig vor Fettleibigkeit, Diabetes und frühem Tod warnen. Das Gesetz tritt am 25. Juli in Kraft, eine Klage der Getränkehersteller dagegen wies ein Gericht ab.
Doch bei aller Zufriedenheit über ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein und mehr Klartext auf der Verpackung: Heiße Eisen wie ein Verbot der Nahrungsmittelwerbung für Kinder werden nicht angepackt, monieren Kritiker. Dabei weiß Washington genau: Beworben werden vor allem ungesunde Produkte mit zuviel Fett, Zucker und Kalorien wie Frühstücksmüsli, Limonaden und Fast Food ein Rezept für Fettleibigkeit, an der bereits 17 Prozent aller Kinder in den USA leiden. Aufgrund des Drucks der Lebensmittelindustrie konnte die Obama-Regierung jedoch nicht einmal freiwillige Leitlinien für die Vermarktung von Nahrungsmitteln an Kinder durchsetzen – obwohl sie ein Schritt in die richtige Richtung gewesen wären, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Pam Koch.
"Die Firmen würden nicht so viel Geld für Werbung ausgeben, wenn die Vermarktung von Junk Food nicht so wirksam wäre. Kinder erkennen die Produkte, fragen danach und kaufen sie, obwohl sie nicht gut für sie sind."
Das kalifornische San Francisco will den Zuckerboom auf andere Art einschränken. Reklametafeln für gezuckerte Getränke müssen demnächst gleichzeitig vor Fettleibigkeit, Diabetes und frühem Tod warnen. Das Gesetz tritt am 25. Juli in Kraft, eine Klage der Getränkehersteller dagegen wies ein Gericht ab.
Doch bei aller Zufriedenheit über ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein und mehr Klartext auf der Verpackung: Heiße Eisen wie ein Verbot der Nahrungsmittelwerbung für Kinder werden nicht angepackt, monieren Kritiker. Dabei weiß Washington genau: Beworben werden vor allem ungesunde Produkte mit zuviel Fett, Zucker und Kalorien wie Frühstücksmüsli, Limonaden und Fast Food ein Rezept für Fettleibigkeit, an der bereits 17 Prozent aller Kinder in den USA leiden. Aufgrund des Drucks der Lebensmittelindustrie konnte die Obama-Regierung jedoch nicht einmal freiwillige Leitlinien für die Vermarktung von Nahrungsmitteln an Kinder durchsetzen – obwohl sie ein Schritt in die richtige Richtung gewesen wären, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Pam Koch.
"Die Firmen würden nicht so viel Geld für Werbung ausgeben, wenn die Vermarktung von Junk Food nicht so wirksam wäre. Kinder erkennen die Produkte, fragen danach und kaufen sie, obwohl sie nicht gut für sie sind."
Der größte Bremsklotz für eine gesündere Ernährung in den USA aber sind die Subventionen für den Zuckeranbau und für Mais sowie die ungesunden Lebensmitteln wie Zucker und Mais, aus dem Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt gewonnen wird. Der Anbau von Gemüse und Obst wird dagegen nicht subventioniert. Ein Problem, sagt Pam Koch.
"Ungesunde Lebensmittel müssen teurer, Obst und Gemüse aber erschwinglicher werden. Leider wird sich das nicht schnell ändern."
"Ungesunde Lebensmittel müssen teurer, Obst und Gemüse aber erschwinglicher werden. Leider wird sich das nicht schnell ändern."