Ehemaliger "Tatort"-Kommissar
Ungewisse Zukunft für Peter-Sodann-Bibliothek mit hunderttausenden DDR-Büchern

Rund fünf Monate nach dem Tod des Schauspielers Peter Sodann ist unklar, wie es mit der von ihm aufgebauten Bibliothek weitergeht. Sodann, der vielen Menschen als "Tatort"-Kommissar in Erinnerung geblieben ist, hatte über Jahrzehnte Bücher gesammelt, die in der DDR gedruckt worden waren.

    Peter Sodann steht inmitten von Buchregalen seiner Sammlung von Büchern, die in der DDR erschienen sind.
    Schauspieler Peter Sodann (1936-2024) sammelte seit 1989 Bücher, die in der DDR erschienen sind. In Stauchitz gründete er 2018 eine Genossenschaft dafür. (imago images / ddbd)
    Bereits im Jahr der Wiedervereinigung 1990 hatte Sodann begonnen, verschiedenste Werke vor der Müllhalde zu bewahren. Er beobachtete damals, dass viele Menschen Bücher aus der DDR-Zeit wegwarfen. Bis zu seinem Tod im April hat Sodann hunderttausende ausrangierter Werke gesammelt, darunter Romane und politische Literatur, aber auch andere DDR-Bücher wie die Festschriften von Unternehmen und Institutionen.
    Um die Bücher der Nachwelt zu erhalten, richtete er eine genossenschaftliche Bibliothek im sächsischen Stauchitz ein. Nach Sodanns Tod ist nun allerdings die Fortführung dieser Bibliothek ungewiss, sagte Heiko Isopp vom Vorstand der Peter-Sodann-Bibliothek gegenüber DLF Kultur. Man sei auf Spenden angewiesen. Eine Stelle, die vom Arbeitsamt finanziert werde, laufe demnächst aus. Auch über den Ostbeauftragten der Bundesregierung habe man keine Gelder erhalten.
    Diese Nachricht wurde am 05.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.