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Uniklinik Freiburg
Eine Schlammschlacht sondergleichen

Die Uniklinik Freiburg: sie stand im deutschen Spitzensport jahrzehntelang für Doping. Um die dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen, hat die Unileitung eine unabhängige Untersuchungskommission mit der Aufarbeitung beauftragt. Doch je beharrlicher die Aufklärer im Freiburger Doping-Sumpf wühlen, desto schneller möchte die Hochschulleitung offenbar, dass jetzt Schluss ist – und fordert einen sofortigen Abschlussbericht.

Von Thomas Kistner |
    Ein Tropfen an der Nadel einer Spritze
    Ein Tropfen an der Nadel einer Spritze (dpa / picture-alliance / Patrick Seeger)
    Am Abend hat der Hochschulsenat einen Pressetext verschickt, mit der Forderung, dass die Doping-Untersuchungskommission um Letizia Paoli ihre Arbeit „unverzüglich zu Ende“ führt. Paolis Vorwurf, dass dann alle nicht veröffentlichten Unterlagen gelöscht werden müssten, sei „in dieser Allgemeinheit unzutreffend“, erklärt die Uni bemerkenswert vage.
    Der ausweichende Satz zielt auf den Kern der Affäre. Strafrechtlerin Paoli verweist auf Rechtsgutachten der Uni, die die Vernichtung aller unveröffentlichten Kommissionsdaten bei Arbeitsende fordern. Da Kerngutachten dank fortgesetzter Behinderung durch die Uni nicht beendet seien, müssten viele brisante Daten zu den ärztlichen Zentralfiguren Armin Klümper und Joseph Keul gelöscht werden, sagt Paoli, die starke Belege vorlegt. Die Uni bestreitet alle Vorwürfe.
    Umso verräterischer wirkt, dass der Senat nun ausdrücklich „die bisherigen Ergebnisse der Kommissionsarbeit sichern“ will. Die bisherigen Ergebnisse: Das sind eben nicht die brisanten zu Keul, Klümper oder zu den zahlreichen Plagiats-Verdachtsfällen in der Uni-Medizin. Gefragt ist jetzt das Wissenschaftsministerium.