Am Abend hat der Hochschulsenat einen Pressetext verschickt, mit der Forderung, dass die Doping-Untersuchungskommission um Letizia Paoli ihre Arbeit „unverzüglich zu Ende“ führt. Paolis Vorwurf, dass dann alle nicht veröffentlichten Unterlagen gelöscht werden müssten, sei „in dieser Allgemeinheit unzutreffend“, erklärt die Uni bemerkenswert vage.
Der ausweichende Satz zielt auf den Kern der Affäre. Strafrechtlerin Paoli verweist auf Rechtsgutachten der Uni, die die Vernichtung aller unveröffentlichten Kommissionsdaten bei Arbeitsende fordern. Da Kerngutachten dank fortgesetzter Behinderung durch die Uni nicht beendet seien, müssten viele brisante Daten zu den ärztlichen Zentralfiguren Armin Klümper und Joseph Keul gelöscht werden, sagt Paoli, die starke Belege vorlegt. Die Uni bestreitet alle Vorwürfe.
Umso verräterischer wirkt, dass der Senat nun ausdrücklich „die bisherigen Ergebnisse der Kommissionsarbeit sichern“ will. Die bisherigen Ergebnisse: Das sind eben nicht die brisanten zu Keul, Klümper oder zu den zahlreichen Plagiats-Verdachtsfällen in der Uni-Medizin. Gefragt ist jetzt das Wissenschaftsministerium.