Im Streit zwischen der Universität Freiburg und ihrer Doping-Aufklärungskommission setzt jetzt das Wissenschaftsministerium in Baden-Württemberg die Hochschule unter Druck. Für die Landesregierung sei "oberste Priorität, dass die Aufklärung gründlich erfolgt und die Ergebnisse zu Papier gebracht und öffentlich zugänglich gemacht werden", teilt Fachministerin Theresia Bauer mit. Sie erklärt überdies: "Neu zur Verfügung gestellte Akten müssen bei der Zeitplanung selbstverständlich berücksichtigt werden." Damit stützt sie die Kommission, die jahrelange Behinderung ihrer Arbeit durch die Uni beklagt. Auch erhielten die unabhängigen Forscher erst vor Tagen ein Konvolut der Stadt Freiburg zu Armin Klümper, einer Zentralfigur der anrüchigen Breisgau-Sportmedizin. Allein diese Akte, angefragt schon seit April 2012, umfasst rund 18.000 Seiten. Ihre Auswertung dürfte Monate dauern.
Der Senat der Uni hatte am Mittwoch ein "unverzügliches Ende" der Kommissionsarbeit gefordert. Dagegen wehren sich die Aufklärer, weil sie in diesem Falle den Großteil ihrer brisanten Materialien löschen müssten. Das Machtwort der Ministerin soll nun sicherstellen, dass die Kommission ihre Gutachten fertigstellen kann. Mit Erkenntnissen, die in Freiburg vielleicht nicht jedem behagen.