Deutsche Bahn
Union stellt Konzept zur Generalsanierung des Schienennetzes infrage

Mit großangelegten Sanierungen wichtiger Strecken verspricht die Deutsche Bahn ihren Fahrgästen wieder mehr Pünktlichkeit - doch die Union ist nicht überzeugt und will das Vorgehen im Falle eines Wahlsiegs überprüfen. Der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Lange erklärte, das Konzept der Deutschen Bahn sei eine Mogelpackung.

    Gleisarbeiten auf einer Bahn-Baustelle (Archivbild).
    Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim war die erste Bahnstrecke, die im Zuge der Generalsanierung modernisiert wurde. (Andreas Arnold / dpa )
    Bauwerke wie Brücken, für deren Sanierung ein aufwändiges Planfeststellungsverfahren notwendig sei, blieben außen vor, kritisierte der CSU-Politiker. Stattdessen werde an Oberleitungen, Weichen und Stellwerken "herumlaboriert". Lange befürchtet, dass die Strecken deshalb in wenigen Jahren erneut angegangen werden müssten. "Sollten wir nach der Bundestagswahl wieder regieren, werden wir uns jede der geplanten Sanierungen einzeln anschauen und entscheiden, was nötig und sinnvoll ist", betonte Lange.
    Die aktuelle Generalsanierung wurde während der Amtszeit des früheren FDP-Politikers und jetzt parteilosen Verkehrsministers Wissing in Angriff genommen. Mehr als 40 Streckenkorridore sollen in den kommenden Jahren modernisiert werden. Ziel ist mehr Pünktlichkeit im Bahnverkehr. Dafür werden die Strecken jeweils für mehrere Monate voll gesperrt.
    Die marode Infrastruktur gilt aus Hauptgrund für die häufigen Verspätungen besonders im Fernverkehr. Im vergangenen Jahr war die Pünktlichkeitsquote auf den niedrigsten Wert seit mindestens 20 Jahren gefallen. Mehr als jeder dritte Fernzug kam verspätet am Ziel an. Die Sanierungen kosten viel Geld. Allein für die Strecke Hamburg-Berlin sind rund 2,3 Milliarden Euro veranschlagt. Längst nicht alle Projekte sind durchfinanziert. 
    Diese Nachricht wurde am 02.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.