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Universiade Rhein-Ruhr 2025
Die besseren Olympischen Spiele?

Nordrhein-Westfalen wird 2025 Gastgeber der FISU World University Games sein. Für Jörg Förster, Vorstandsvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes, stehen vor allem Nachhaltigkeit und Begeisterung für Sportgroßevents im Vordergrund. Davon könnten auch die Olympia-Träume profitieren.

Jörg Förster im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Eröffnungsfeier der Universiade 2019 in Neapel
Eröffnungsfeier der Universiade 2019 in Neapel (www.imago-images.de)
Olympische Spiele in der Rhein-Ruhr-Region – das ist der Traum von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Sportmanager Michael Mronz und den diversen Kommunen, in denen die Spiele stattfinden sollen.
Alle wollen weiter an einer Bewerbung festhalten, obwohl sich das IOC für 2032 praktisch für Brisbane festgelegt hat. Die kleine Schwester der Olympischen Spiele kommt jetzt aber auf jeden Fall nach NRW: Die World University Games, besser bekannt als Universiade. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband hat am Samstag den Zuschlag für 2025 erhalten.

Universiade soll Impulse bringen

Als zweitgrößte internationale Sportveranstaltung der Welt biete die Universiade eine gute Gelegenheit, sich mit der Umsetzung von Sportgroßveranstaltungen in der Zukunft auseinanderzusetzen, so Jörg Förster, Vorstandsvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands. Außerdem gebe es die Möglichkeit, Prozesse in der Region anzustoßen.
"Das sind einerseits Entwicklungsthemen, die so etwas wie Strukturentwicklung in einer Region umfassen, aber andererseits natürlich auch Entwicklungsthemen, was den Sport insgesamt betrifft. Und Entwicklungsthemen, die die Frage von Partizipation von gesellschaftlichen Gruppen an solchen Entwicklungen betreffen."

Nachhaltigkeit als gesellschaftlicher Auftrag

Schon in der Bewerbung um die Universiade wurde Nachhaltigkeit groß geschrieben. Für Förster ist es wichtig, dass Sportgroßveranstaltung ihre Wirkung und Reichweite nutzen, um sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen:
"Es geht gar nicht mehr um die Frage, ob wir damit einen besonderen USP erzeugen. Sondern das ist einfach ein gesellschaftlicher Auftrag, den wir haben, wenn wir mit öffentlichen Mitteln umgehen und solche Veranstaltung realisieren wollen."
Für die Universiade sollen daher nur bestehende Sportanlagen genutzt werden, zudem soll auch kein extra Athletendorf gebaut werden.

Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit fehlt noch

Bei der Universiade treten rund 10.000 Athleten und Athletinnen aus 170 Ländern an. Austragungsstädte für die 18 Sportarten sind Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Mülheim an der Ruhr. Trotz der Größe des Events fehlt es der Universiade noch an Medienpräsenz. Das soll sich ändern:
"Wir wollen die Wahrnehmung der Veranstaltung ändern. Wir wollen die Wahrnehmung des Studierenden-Sports ändern. Ich würde nicht sagen wollen, dass es die besseren Olympischen Spiele sind. Es ist einfach ein sehr besonderes Veranstaltungskonzept und über die Jahrzehnte sehr klug ausgestaltet worden."
Die Begnungen seien auch nochmal von anderer Qualität als bei Olympischen Spielen, davon schwärmten zum Beispiel Sportler wie Turner Fabian Hambüchen, der 2015 an der Universiade in Kasan teilnahm. "Die haben Erinnerungen, die sich offensichtlich so positiv eingeprägt haben, dass ich schon sagen würde: Das, was bei der Universiade stattfindet, verkörpert zutiefst den olympischen Geist", so Förster.
Turner Fabian Hambuechen (Deutschland),  Silbermedaille-Gewinner im Mehrkampf der Männer bei den 27. Weltuniversitäts-Sommerspielen in Kasan.
Fabian Hambüchen gewann bei der Universiade 2013 Silber im Mehrkampf (picture alliance / dpa /RIA Novosti / Grigoriy Sisoev)

Spirit und Mehrwert von Sportevents zeigen

Die bisher gescheiterten Bemühungen, die Olympischen Spiele 2032 auch in die Rhein-Ruhr-Region zu holen, hätten keinen Einfluss auf die Universiade 2025, da das Land NRW weiterhin an der Austragung von Sportgroßveranstaltungen interessiert sei:
"Der Spirit, den die Region entwickelt im Hinblick auf Sportgroßveranstaltung in der Zukunft, wird auch weitergetragen. Wir sind Teil einer Gesamtstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen."
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Olympia Rhein Ruhr 2032 - Kampf um die Deutungshoheit
Die australische Stadt Brisbane ist vom IOC zur bevorzugten Kandidatenstadt für die Olympischen Spiele 2032 erklärt worden. Damit hat die Initiative Rhein Ruhr City das Nachsehen. Der Deutsche Olympische Sportbund wehrt sich jetzt gegen Vorwürfe, die Gespräche mit dem IOC zu früh abgebrochen zu haben.
Ziel der Strategie sei es, sich mit Sportevents auseinanderzusetzen, Vorbehalte abzubauen und mit ihrer Austragung eine gesellschaftliche Wirkung zu erzielen.
"Wir wollen weiter dazu beitragen, dass diese Idee, diese Flamme in den Herzen und in den Köpfen, weiter brennt. Sportgroßveranstaltungen haben einen Mehrwert für eine Region, für die Menschen, die da leben, für den Sport, für die Gesellschaft."