Glyphosat ist das meistverkaufte Unkrautbekämpfungsmittel der Welt. 1970 von der Firma Monsanto erkannt, seit 1974 unter dem Markennamen Roundup erhältlich. Der Patentschutz ist abgelaufen, längst vermarkten auch andere Hersteller den Wirkstoff.
Glyphosat ist ein sogenanntes Breitbandherbizid. Es lässt alle Arten von Pflanzen absterben, auch deren Wurzeln. So wirksam Glyphosat bei Pflanzen, so neutral sollte es sich bei Mensch und Tier verhalten: Es blockiert ein Enzym, das zur Synthese wichtiger Pflanzenstoffe gebraucht wird. Der Stoffwechselweg kommt bei Mensch und Tier nicht vor, Glyphosat in Reinform gilt für sie deshalb als wenig toxisch. Als weiterer Plus-Punkt gilt: Es verdampft kaum, bindet schnell an Bodenmineralien und wird im Erdreich besser abgebaut als andere Wirkstoffe. Umgekehrt wird es dort, wo kein Erdreich ist, nicht abgebaut. Vom Asphalt fließt es ab und belastet Kläranlagen oder Gewässer, weshalb die Anwendung am Straßenrand mittlerweile verboten ist.
Moderater Preis macht Glyphosat für Bauern attraktiv
Die Preise: moderat. Es ist günstiger, Unkräuter mit Glyphosat totzuspritzen als sie unterzupflügen. Das macht sich vor allem auf großen Flächen bemerkbar. Und genau hier, auf den riesigen Monokulturen der USA oder Argentiniens, spielt ein wichtiger Teil der Auseinandersetzung: Konzerne haben in Saatgut mittlerweile Glyphosat-Resistenz-Gene eingebaut. Weil Glyphosat nur noch auf das Unkraut und nicht mehr auf die gentechnisch veränderten Pflanzen wirkt, sind die Landwirte frei, das Herbizid auch dann auf die Felder zu sprühen, wenn Gen-Mais, Gen-Soja oder Gen-Zuckerrüben darauf gedeihen. Und es wird gesprüht: mit dem Flugzeug, effektiv aus der Luft, mehrmals im Jahr.