Bei 44 Prozent der sogenannten wandernden Tierarten nimmt der Bestand ab, 22 Prozent sind vom Aussterben bedroht, wie aus einem Bericht des Sekretariats der Bonner Konvention (CMS) hervorgeht. Unter wandernden Arten versteht man Tiere, die regelmäßig große Strecken zurücklegen und dabei zum Teil auch Ländergrenzen überqueren. Hierzu gehören etwa Lachse und Seeschildkröten, Störche und Seeschwalben, Gnus und Elefanten. Nur bei 14 solcher Arten hat sich demnach der Erhaltungsstatus verbessert, darunter bei Blau- und Buckelwalen und beim Seeadler.
Besonders schlecht ist es um die Fischpopulationen bestellt: Fast alle – 97 Prozent – der in der CMS aufgeführten Fischarten sind demnach vom Aussterben bedroht. Dazu gehörten wandernde Haie, Rochen und Störe, deren Bestände seit den 1970er Jahren um 90 Prozent zurückgegangen seien. Die größten Gefahren für wandernde Arten stellten übermäßige Nutzung etwa durch Fischfang sowie Lebensraumverlust durch menschliche Aktivität dar. Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten hätten ebenfalls stark negative Auswirkungen.
Zentrale Rolle im Ökosystem
Von diesem Montag an beraten Regierungsvertreter, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Naturschützer im usbekischen Samarkand über die Lage wandernder Land- und Meerestiere. Die Weltgemeinschaft müsse jetzt handeln, forderte Inger Andersen, Exekutivdirektorin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Wandernde Arten spielten eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung der Ökosysteme der Welt, indem sie Pflanzen bestäubten, wichtige Nährstoffe transportierten, Schädlinge bekämpften und zur Speicherung von Kohlenstoff beitrügen.
Diese Nachricht wurde am 13.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.