Deutsche Entwicklungshilfe
UNO-Experte warnt vor Kürzungen

Der Deutschland-Direktor des UNO-Welternährungsprogramms, Frick, spricht sich gegen Kürzungen bei der Entwicklungshilfe aus.

23.06.2024
    Martin Frick sitzt mit einem Mikrofon in der Hand auf einem Sessel.
    Martin Frick ist promovierter Jurist und seit 1996 als Diplomat tätig. Er arbeitet aktuell als Direktor des UNO-Welternährungs-Programms für Deutschland, Österreich und Liechtenstein. (Minamata-Kiara Worth)
    Lasse man Hilfe in Hungerbrennpunkten abreißen, öffne das eine Flanke für destabilisierende Kräfte, sagte Frick dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dies könne etwa die Flüchtlingszahlen in die Höhe treiben. Wenn Menschen um ihr tägliches Brot kämpften, müssten beispielsweise Familien Nutztiere und Hausstand verkaufen. Auch sehe man in den betroffenen Regionen mehr Kinder, die aus der Schule genommen würden, um etwa zu jung heiraten oder betteln zu müssen. In letzter Konsequenz würden die Menschen in die Migration getrieben.
    Frick fügte hinzu, Hunger zerstöre den sozialen Kitt in Gesellschaften, stärke Extremisten und schüre Konflikte. Das sei das Letzte, was man gerade brauche. Jede Krise, die man heute vernachlässige, komme morgen als teure Katastrophe zurück.
    Diese Nachricht wurde am 23.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.