Demokratische Republik Kongo
UNO-Hochkommissar Türk: "Das Schlimmste könnte noch bevorstehen"

Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Türk, hat ein Ende der Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo gefordert. Türk sagte bei einer Dringlichkeitssitzung des Menschenrechtsrats in Genf, die Konfliktparteien und alle anderen einflussreichen Kräfte sollten eine politische Lösung finden.

    Mitglieder des kongolesischen Roten Kreuzes tragen Oper aus einem Camp.
    Die Gefahr einer Eskalation der Gewalt im Kongo ist noch nie so groß gewesen wie heute. (AFP / ALEXIS HUGUET)
    Wenn nichts unternommen werde, könnte das Schlimmste noch bevorstehen. Die Gefahr einer Eskalation der Gewalt in der gesamten Subregion sei noch nie so groß gewesen wie heute, betonte Türk. Er zeigte sich zudem besorgt über Berichte von Massenvergewaltigungen und sexueller Ausbeutung, die untersucht werden müssten. Auch bestehe ein hohes Risiko der Zwangsrekrutierung von Kindern zu Militärdiensten. Insgesamt seien infolge der eskalierten Gewalt mehr als 500.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben worden.
    Im Ostkongo kämpfen Rebellen und Armee seit Jahren um Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen in der Region. Seit Anfang des Jahres wurden bei Kämpfen mit den M23-Milizen mindestens 3.000 Menschen getötet. Die Rebellen werden vom Nachbarland Ruanda unterstützt. Vor anderthalb Wochen erlangten die Milizen die Kontrolle über die Millionenstadt Goma im Osten des Landes. Ihr Anführer Nangaa erklärte, sein Ziel bleibe der Sturz von Präsident Tshisekedi und dessen Regierung.
    Die kongolesische Regierung beantragte eine Untersuchung der Geschehnisse, um Verantwortliche für die jüngste Gewalt zur Rechenschaft ziehen zu können. Kenias Präsident Ruto hat für heute und morgen zu einem Krisengipfel eingeladen, um über eine Lösung des Konfliktes zu beraten.
    Diese Nachricht wurde am 07.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.