Fabius sagte, auf Basis des "ambitionierten und ausgeglichenen Textes sollten die 196 Verhandlungspartner schnell Kompromisse finden." Noch am Abend wird der Entwurf im Plenum diskutiert. Der Gipfel soll am Freitag mit der Verabschiedung eines neuen Klimaabkommens enden. Mit dem Vertrag soll der durch Treibhausgase verursachten Erderwärmung entgegengewirkt werden.
Der französische Außenminister Fabius als Präsident der Konferenz betonte, dass es gelungen sei, viele bislang offene Fragen zu klären und den bisher mehr als 40 Seiten langen Verhandlungstext auf 29 Seiten zu verkürzen. Ziel bleibe ein rechtlich bindendes Abkommen, das fair sei und weitreichende Ziele enthalte.
Dem neuen Text zufolge sollen unter anderem Emissionsziele und weitere Beiträge künftig alle fünf Jahre überprüft werden. Zudem ist weiter geplant, ärmeren Ländern ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz und Bewältigung von Klimafolgen zur Verfügung zu stellen. Die Industrienationen sollen außerdem in Vorleistung treten. Nur dann müssen auch die Entwicklungsländer nachziehen.
Im Text heißt es: "Das Ausmaß, in dem Vertragsstaaten, die zu den Entwicklungsländern zählen, diese Vereinbarung umsetzen, wird davon abhängen, ob die Industriestaaten-Vertragsstaaten ihre Zusagen zur Finanzierung, zur Entwicklung und zum Transfer von Technologie sowie zur Stärkung von Kapazitäten (in den Entwicklungsländern) auch tatsächlich umsetzen."
Entscheidende Punkte noch ungeklärt
Allerdings sind im neuen Text noch mehrere entscheidende Punkte offen: Unklar ist unter anderem, ob die Erderwärmung auf "unter 2 Grad", "deutlich unter 2 Grad" oder "unter 1,5 Grad" begrenzt werden soll.
Auch die Frage, welche Staaten wie viel Geld für Klimaschutz in den Entwicklungsländern bereitstellen sollen und wer für Verluste und Schäden durch den Klimawandel aufkommt, ist noch offen. Fabius sagte, über mehrere Punkte könne erst in den weiteren Verhandlungen entschieden werden.
(hba/tzi)