Die Leiterin des Menschenrechtsbeobachtungseinsatzes der UNO in der Ukraine, Bell, sagte, man habe Videomaterial überprüft und auch vor Ort eine Begutachtung vorgenommen. Alles deute darauf hin, dass das Krankenhaus direkt von einer Rakete getroffen wurde - und nicht versehentlich durch ein Flugabwehrsystem beschädigt wurde. Ein endgültiges Untersuchungsergebnis stehe noch aus, erklärte Bell. Aber nach derzeitigem Stand gehe man davon aus, dass die Russische Föderation die Rakete abgefeuert habe.
Kreml gibt weiterhin der Ukraine die Schuld
Kreml-Sprecher Peskow beharrte dennoch auf der schon gestern verbreiteten Darstellung, dass das Krankenhaus von Trümmern einer ukrainischen Luftabwehrrakete getroffen worden sei. Das weist die Ukraine zurück. Ihr Inlandsgeheimdienst erklärte, ihm lägen Beweise für einen russischen Raketenangriff vor.
In der vergangenen Nacht wurde ein vermisster Junge tot aus den Trümmern des Krankenhauses geborgen. Damit wurden gestern allein durch die russischen Angriffe auf Kiew 27 Menschen getötet, unter ihnen vier Kinder.
UNO-Menschenrechtskommissar Türk verurteilte die Angriffe und bat "alle, die Einfluss haben", alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Attacken zu stoppen.
UNO-Sicherheitsrat kommt zu Dringlichkeitssitzung zusammen
Auch der UNO-Sicherheitsrat beschäftigt sich mit dem Thema. Frankreich und Ecuador haben eine Dringlichkeitssitzung beantragt. Außerdem dürften die russischen Angriffe auf mehrere Städte in der Ukraine Thema beim Jubiläumsgipfel der NATO in Washington sein.
Hier erfahren Sie, wie die NATO die Ukraine weiter unterstützen will.
Diese Nachricht wurde am 09.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.